Haare pflegen: Das Einmaleins der Haarpflege richtig erklärt

Kyra Piontek
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Beauty Editor

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🕘 Aktualisiert am 17. August 2021
🕘 Aktualisiert am 17. August 2021
Frau mit gepflegten Haaren
Unsplash/Rafaella Mendes Diniz
Frau mit gepflegten Haaren
Unsplash/Rafaella Mendes Diniz

Wünschen wir uns nicht alle gesundes, glänzendes Haar? Doch es ist nicht immer einfach, die Haare in einen komplett gesunden Zustand zu bekommen. Das erfordert viel Pflege und Zuneigung.

Wir erklären hier das Einmaleins der Haarpflege und verraten, was wirklich wichtig im Umgang mit der eigenen Mähne ist. Außerdem haben wir mit Starfriseur Shan Rahimkhan gesprochen und konnten seine Expertentipps ergattern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die passende Haarpflege ist immer sehr individuell und sollte speziell auf die Bedürfnisse der eigenen Haare abgestimmt werden.
  • Neben der richtigen Pflege sollte auch auf einen schonenden Umgang mit den Haaren geachtet werden.
  • Wir verraten hier nicht nur die besten Haarpflegetipps, wir geben auch Produktempfehlungen und stellen ausschließlich Produkte vor, die uns bereits überzeugen konnten.

Haartyp herausfinden

Für die richtige Pflege der Haare ist es sehr wichtig, zunächst den eigenen Haartyp herauszufinden. Kennst du deinen Haartyp, kannst du die Pflege den Bedürfnissen der eigenen Haare anpassen. Nur so können sie gesund und gepflegt werden und ihren optimalen Zustand erreichen.

Grob wird zwischen feinem und dickem Haar unterschieden. Feines Haar sollte eine Pflege verwenden, die das Haar nicht beschwert und es kräftigt. Bei dickem Haar kann eine reichhaltigere, nährende Pflege verwendet werden.

Zusätzlich sollte aber noch auf den Zustand der Haare geachtet werden: Sind sie trocken, glanzlos und strapaziert? Fettet der Haaransatz schnell nach und die Haare wirken strähnig? Oder hast du sogar Schuppen?

Also: Achte auf die Bedürfnisse deiner Haare und pass die Pflegeprodukte darauf an. Wählst du Produkte, die nicht für dein Haartyp geeignet sind, ist das sehr kontraproduktiv und kann deine Haarproblemchen noch verschlimmern.

Haare richtig waschen

Wir waschen uns alle regelmäßig die Haare, doch können dabei jede Menge falsch machen. Um gesundes, ausgeglichenes Haar zu bekommen, solltest du dir diese 6 Tipps zu herzen nehmen:

  1. Wasche deine Haare nicht zu oft: Es reicht vollkommen aus, die Haare alle drei bis vier Tage zu waschen. Wäschst du sie häufiger, trocknen sie schnell aus, da du mit jeder Haarwäsche den Haaren die Öle und somit die Feuchtigkeit entziehst. Außerdem gewöhnt sich die Kopfhaut an die regelmäßige Reinigung und fängt schneller an, nachzufetten.
  2. Wasche deine Haare nicht zu heiß: Wenn du deine Haare sehr heiß wäschst, strapazierst du sie sehr stark durch die Hitze. Die Folge: Sie trocknen schneller aus und brechen ab. Auch zu kalt solltest du sie nicht waschen, da das kalte Wasser Schmutz, Talg und Stylingprodukte nicht effektiv genug aus den Haaren entfernen kann. Am besten ist eine angenehm warme Temperatur.
  3. Kämme deine Haare vor dem Waschen: Besonders bei langem Haar ist es wichtig, dass du deine Haare vor dem Waschen gut durchkämmst. So lassen sich anschließend im feuchten Zustand besser entwirren.
  4. Gib das Shampoo nur auf den Haaransatz: Shampoo hat in erster Linie eine reinigende Wirkung. Es öffnet die Schuppenschicht der Haare und spült Schmutz, überschüssigen Talg und Stylingprodukte aus dem Haar. In den eher trockenen Längen und Spitzen würde es nur noch mehr austrocknen. Deshalb das Shampoo nur auf den Haaransatz geben und hier sanft einmassieren. Die Längen werden damit versorgt, sobald das Shampoo ausgewaschen wird.
  5. Verwende unbedingt einen Conditioner: Der Conditioner gehört zu jeder Haarwäsche dazu. Er schließt wieder die Schuppenschicht, nachdem das Shampoo sie geöffnet hat. Das ist besonders wichtig, denn so bleibt das Haar nicht nur geschmeidig, sondern ist auch vor äußeren Einflüssen besser geschützt. Gib den Conditioner aber nur auf die Spitzen und Längen und spare den Haaransatz aus.
  6. Etwa einmal die Woche eine Haarkur anwenden: Eine Haarkur nährt das Haar intensiv und gibt ihm die effektive Pflege, die es braucht. Etwa einmal die Woche oder alle zwei Wochen (je nach Bedürfnis deiner Haare) kannst du eine Kur in den Längen und Spitzen anwenden. Diese solltest du allerdings VOR dem Conditioner auftragen, damit sie richtig in die Haare eindringen kann. Mit einer Duschhaube erzeugst du Wärme und die Maske wirkt besser ein. Mindestens 20 Minuten im Haar lassen, gründlich ausspülen und anschließend einen Conditioner verwenden.

An dieser Stelle geben wir dir gerne einige Produktempfehlungen. Bedenke aber, dass du deine Haarpflege an die Bedürfnisse deiner Haare individuell anpassen solltest. Die Produkte, die wir dir hier vorstellen, sind also nicht zwangsmäßig auch für dein Haar gut geeignet.

Alternativ können wir dir aber auch die gesamte Olaplex Serie sehr ans Herz legen. Keine anderen Produkte schaffen es, geschädigtes Haar so gut zu regenerieren. Wir sind ein riesen Fan der Produkte und kaufen sie uns immer wieder nach. Alles über die Olaplex Reihe erfährst du hier:

Haare richtig trocknen

Nach dem Waschen müssen die Haare noch trocknen. Dieser Schritt ist besonders wichtig und sollte unbedingt richtig durchgeführt werden, um die Haare nicht zu schädigen. Die wichtigsten Tipps erklären wir dir nun:

  • Die Haare nie abrubbeln: Das Rubbeln der Haare mit dem Handtuch ist schon fast eine Straftat. Denn dadurch raust du die Haare auf und brichst sie zum Teil ab. Wringe sie sanft aus und binde sie in ein Mirkofaser-Handtuch oder ein Baumwoll-Shirt. Das ist deutlich schonender für das Haar als ein gewöhnliches Frottee-Handtuch.
  • An der Luft trocknen lassen: Besonders schonend ist es natürlich, die Haare an der Luft trocknen zu lassen. Hier wirkt keine starke Hitze auf sie ein, die sie stark strapazieren würde.
  • Haare richtig föhnen: Kannst du dennoch nicht auf den Föhn verzichten, solltest du Folgendes beachten: Lass deine Haare zunächst so gut es geht an der Luft vortrocknen. Sind sie fast trocken, kannst du den Föhn auf niedriger oder mittlerer Hitze verwenden. Wichtig ist aber, dass du vorher unbedingt einen Hitzeschutz verwendest.
  • Fliegende Haare vermeiden: Elektrisch aufgeladene Haare entstehen schnell nach dem Föhnen. Deshalb empfehlen wir dir einen Haartrockner mit Ionen-Funktion. Die negativ geladenen Ionen werden ans Haar abgegeben, wo sie diese bändigen und geschmeidig machen.

Haare richtig pflegen

Kommen wir ans Eingemachte: Dinge, die du im täglichen Umgang mit deinen Haaren unbedingt beachten solltest, damit diese gesund, geschmeidig, glänzend und lang werden können. Los geht’s:

Bürsten und kämmen

Entwirre deine Haare regelmäßig mit einer geeigneten Bürste, damit keine Knoten entstehen. Am besten ist eine Bürste mit flexiblen Borsten, die beim Kämmen nachgibt und die Haare so nicht herausreißt. Wichtig ist auch, dass du deine Haare von unten nach oben kämmst. Du startest also bei den Spitzen und arbeitest dich Stück für Stück nach oben.

Achte auch darauf, deine Bürste regelmäßig zu reinigen. Beim Kämmen sammeln sich nämlich lose Haare, Schmutz, Talg und Produktrückstände in der Bürste an, die du dann beim Kämmen wieder ins Haar bringst.

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Unsere mit Abstand liebste Haarbürste ist der Tangle Teezer. Der Wet Detangler eignet sich sogar für empfindliches feuchtes Haar und das ganz ohne Ziepen.

Zusammenbinden

Willst du deine Haare zusammenbinden, um sie beim Sport, Kochen oder beim Schminken aus dem Gesicht zu haben, solltest du Folgendes beachten:

Binde deine Haare nicht zu eng zusammen. Dadurch entsteht ein Zug, der zu Haarausfall führen kann. Je lockerer, desto besser. Verwende außerdem schonende Haargummis ohne Metallsteg. Am besten sind Spiralhaargummis und Scrunchies aus Seide geeignet. Diese sind besonders haarschonend und brechen die Haare nicht ab.

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Nichts geht über transparente Spiralhaargummis wie diese hier von Invisibobble. Sie sind haarschonend und hinterlassen keine Knicke im Haar.

Leave-in Pflege

Eine Leave-in Pflege ist ebenfalls sehr wichtig für die Haare. Sie nährt es, spendet Feuchtigkeit und legt sich wie ein Schutzschild um die Haare. So sind sie den Tag über vor schädlichen Umwelteinflüssen oder Feuchtigkeitsverlust geschützt. Wichtig ist aber, dass du die Leave-in Pflege nur in die Spitzen und teilweise in die Längen gibst und den Ansatz aussparst.

Außerdem solltest du darauf achten, dass die Leave-in Pflege zu deinem Haar passt. Während Personen mit dickem Haar gerne zu reichhaltigen Ölen greifen können, sollten Personen mit feinem Haar lieber leichte Texturen verwenden, um das feine Haar nicht zu beschweren.

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Unser liebstes Haaröl: Das Moroccanoil Treatment. Die Light Version ist sogar für feines Haar gut geeignet.

Haare nachts schonen

Auch in der Nacht kannst du deinen Haaren etwas Gutes tun. Um Haarbruch vorzubeugen, solltest du unbedingt eine geeignete Schlaffrisur tragen. Am besten eignet sich hier ein locker geflochtener Zopf, den du mit einem Satin Scrunchie zusammenbindest.

Ein weiterer Tipp: Schlaf auf einem Satin Kopfkissen. Hier entsteht keine starke Reibung, die für Haarbruch sorgt. Die Haare sehen am Morgen nicht so wild und aufgeraut aus und auch für deine Haut ist das Satin Kissen deutlich angenehmer. Wir schlafen nur noch in Satin.

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Die Kopfkissenbezüge von Zenssia gibt es in unterschiedlichen Farben und Größen und sie schonen dein Haar im Schlaf.

Haare im Sommer schützen

Gerade im Sommer wird von den Haaren einiges abverlangt. Sonne, Meerwasser, Chlorwasser und warme Temperaturen entziehen dem Haar die Feuchtigkeit und trocknen es aus. Deshalb solltest du vor allem Folgendes beachten:

Nach dem Baden im Meer oder im Pool solltest du die Haare direkt mit klarem Wasser abspülen. So entfernst du auch das austrocknende Salz oder Chlor aus deinen Haaren und sie trocknen nicht so schnell aus.

Verwende außerdem einen UV-Schutz für die Haare, denn auch die können wie unsere Haut unter der Sonnenstrahlung leiden. Du kannst Haare und Kopfhaut auch zusätzlich durch einen Sonnenhut oder ein cooles Bandana schützen.

Haare schneiden und färben

Es versteht sich eigentlich von selbst: Willst du gesunde Haare, solltest du diese so wenig wie möglich färben. Chemie greift die Haare extrem an und macht sie schnell strapaziert und brüchig. Etwas schonender sind Pflanzenhaarfarben oder Haartönungen. Tönungen dringen nicht so tief in die Haarstruktur ein, sondern legen sich lediglich um das Haar herum.

Achte auch darauf, dass du deine Spitzen regelmäßig schneiden lässt. Etwa alle sechs bis acht Wochen kann sich ein Gang zum Friseur lohnen. Lässt du deine kaputten Spitzen abschneiden, vermeidest du Spliss und die Haare sehen gesünder und voller aus.

Hausmittel

Haarpflege muss nicht immer teuer sein. Auch viele Hausmittel, die in deinem Vorratsschrank stehen, können dir bei der Pflege deiner Haare behilflich sein. Folgende Hausmittel eignen sich sehr gut für die Haarpflege:

  • Olivenöl: Olivenöl ist eine gute Alternative zu Arganöl, Jojobaöl und Co. für die Pflege der Spitzen. Feines Haar sollte jedoch vorsichtig bei der Verwendung sein, da es relativ schwer ist.
  • Aloe Vera: Aloe Vera ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender. Lies auch diesen Artikel, wenn du mehr über die Verwendung von Aloe Vera Gel im Haar erfahren willst.
  • Apfelessig: Mit Apfelessig kannst du dir eine sogenannte Saure Rinse herstellen. Dieser Hack zählt zu unseren absoluten Hair-Favorites. Alles darüber erfährst du in diesem Artikel.
  • Avocado: Mit Avocado kannst du dir selber eine reichhaltige Haarmaske herstellen. Sie schützt die Haare unter anderem vor dem Verblassen. Rezepte für viele DIY-Haarmasken findest du in diesem Artikel.
  • Heilerde: Heilerde wirkt entfettend und ist so optimal bei fettiger Kopfhaut. Alles zu dem Thema erfährst du in diesem Artikel.
  • Roggenmehl: Roggenmehl ist eine tolle Shampoo-Alternative. Wie es wirkt und wie die Haarwäsche mit Roggenmehl funktioniert, liest du in diesem Artikel.

Haarwachstum anregen

Willst du, dass deine Haare gesund und kräftig nachwachsen, gibt es so einige Tipps für ein besseres Haarwachstum. Ob Nahrungsergänzungsmittel, Kopfhautseren oder Massagen – du hast mehrere Möglichkeiten, deinen Haarwuchs in Schwung zu bringen und volles, langes Haar zu bekommen. Wir haben die besten Haarwuchsmittel unter die Lupe genommen und verraten dir hier alles:

Expertentipps: Die besten Tipps von Starfriseur Shan Rahimkhan

Wir haben mit Celebrity Hairstylist Shan Rahimkhan gesprochen und konnten ihm seine besten Expertentipps für die richtige Haarpflege entlocken. Also gut aufpassen und mitschreiben!

Mein größter Tipp in Sachen Haarpflege ist auf jeden Fall: Nutzt cleane Produkte! Bedeutet: Produkte, die frei von Silikonen, PEGs und kritischen Zusatzstoffen sind. Diese beschweren das Haar nämlich unnötig und trocknen sie auf lange Sicht aus.
Tatsächlich kann man erst nach ca. vier bis fünf Haarwäschen feststellen, wie das Haar auf eine neue Pflege reagiert. Gerade wenn man auf eine cleane Pflegelinie wechselt, braucht das Haar Zeit, bis es von den gesamten Silikon-Rückständen, die recht hartnäckig sein können, befreit ist. Erst dann kann es die neue Pflege tiefenwirksam aufnehmen.
Reinigung und Pflege sollten immer klar getrennt werden. Ein Shampoo reinigt die Haare und bereitet sie optimal auf die darauffolgende Pflege vor – daher halte ich nichts von 2-in-1-Produkten, die in den letzten Jahren oft genutzt wurden.
Mein Extra-Pflege-Tipp: Durch eine tägliche Kopfmassage, die die Durchblutung der Kopfhaut anregt, können die enthaltenen Nährstoffe der Pflege vom Haar optimal aufgenommen werden. Außerdem sollte man sie regelmäßig und ordentlich bürsten, was oft zu kurz kommt. Die Paddelbürste aus meiner Serie versiegelt die äußerste Schuppenschicht, was auf lange Sicht für den Erhalt von gesundem Haar sorgt.
Tipp: Die Haarpflegeprodukte von Shan Rahimkhan sind alle clean und frei von schädlichen Inhaltsstoffen. Unser Favorit ist das Hair Elixir.

Fazit

Was haben wir bisher gelernt? Haarpflege ist sehr individuell und sollte immer auf die Bedürfnisse der eigenen Haare angepasst werden. Neben der richtigen Pflege ist aber auch der richtige, schonende Umgang mit den Haaren unbedingt notwendig, um gesunde Haare zu bekommen.

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