Führen zu viele Vitamine zu Haarausfall? – Wir klären auf

Jaike Zobel
Jaike Zobel

Beauty Editor

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🕘 Aktualisiert am 12. Mai 2022
🕘 Aktualisiert am 12. Mai 2022
Haarausfall durch Vitaminüberdosierung
Pexels/Polina Tankilevitch
Haarausfall durch Vitaminüberdosierung
Pexels/Polina Tankilevitch

Zu viele Vitamine gibt es nicht? Oh doch! Laut Bundesinstitut für Risikobewertung nimmt seit der Corona-Pandemie bereits ein Drittel der Deutschen Nahrungsergänzungsmittel ein, obwohl es nicht immer notwendig ist.

Wir klären auf, wann die Einnahme sinnvoll ist, wie sich zu viele Vitamine auf den Körper auswirken können und wie du deinen Vitaminhaushalt auf gesunde Weise in Balance halten kannst – damit es auch nicht zu Haarausfall kommt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vitamine können tatsächlich überdosiert werden und zu Nebenwirkungen führen
  • Zu viel Vitamin A wirkt sich negativ auf die Haare und die Haut aus
  • Mit einer gesunden Ernährung kannst du deinen Vitaminhaushalt aufrecht erhalten – Nahrungsergänzungsmittel sind vor allem für „Risikogruppen“ und spezielle Einzelfälle bestimmt

Können Vitamine Haarausfall verursachen?

Die Einnahme von nahrungsergänzenden Vitaminpräparaten wird – vor allem in der kalten Jahreszeit – gerne empfohlen, um das Immunsystem zu stärken oder aber auch, um ganz bestimmte Bereiche des Körpers zu unterstützen. Werden sie jedoch in zu hoher Dosis eingenommen, kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Beobachtest du verstärkten Haarausfall bei dir und hast eine Vitaminüberdosierung im Verdacht, dann könntest du damit richtig liegen. Ein Überschuss an Vitamin A nämlich kann zu strohigem Haar und Haarverlust führen. Und nicht nur das! Zudem kann zu viel Vitamin A auch trockene, schuppige Haut, spröde Lippen und sogar Leberschäden verursachen.

Weitere Überdosierungen durch Vitamine können folgende gesundheitliche Schäden mit sich ziehen:

  • Vitamin D: Zu hohe Vitamin-D-Einnahmen sind toxisch und führen zu einem zu hohen Kalziumspiegel. Kopfschmerzen, Übelkeit, Nierensteine bis hin zur irreversiblen Schädigung der Nieren und sogar Herzrhythmusstörungen sind als Folgen möglich.
  • Vitamin B3: Bei zu hoher Einnahme kann es zu Hautrötungen, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Durchfall, Herzbrennen, Bauchschmerzen und einer Leberschädigung kommen.
  • Vitamin B6: Bei Überdosierung können Störungen der sensiblen Nerven auftreten, die zu einer Gangunsicherheit führen können. Diese Störungen bilden sich nach Absetzen von Vitamin B6 aber meist wieder zurück.
Biotin-Überdosierung? Biotin ist DAS Beauty-Nahrungsergänzungsmittel und stärkt Haut, Haare und Nägel. Eine Überdosierung durch reine Biotin-Tabletten ist tatsächlich nicht möglich und Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt. Halte dich am besten dennoch immer an die Angaben des Herstellers.

Den Vitaminbedarf über die Ernährung decken

Der beste Weg für eine kontrollierte und ausbalancierte Einnahme essenzieller Vitamine ist eine gesunde Ernährung. Durch den täglichen Verzehr von ausreichend Obst und Gemüse, aber auch von Vollkorn- und Milchprodukten stellst du sicher, dass dein Körper all seine Funktionen erfüllen kann und zudem gesund aussieht – dazu zählen nicht nur starkes, glänzendes Haar und eine reine Haut, sondern zum Beispiel auch gesunde, strahlende Augen.

Experten empfehlen die Regel „5 am Tag“. Soll heißen: täglich fünf Portion Obst und/oder Gemüse zu sich zu nehmen. Ungefähr 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst täglich. Dieses kannst du so einnehmen, wie es dir am besten passt. Morgens vielleicht ein paar Beeren ins Müsli oder ein Glas Orangensaft, mittags ein Salat, zwischendurch Rohkost wie zum Beispiel Möhren oder Gurken und abends vielleicht mal Ofengemüse. Die Auswahl an Rezepten und Inspirationen ist wirklich riesig.

Aber sei nicht so streng zu dir selbst. Auch wenn es mal einen Tag gibt, an dem es nur zu einer Birne und ein paar Trauben reicht und du abends lieber durch den McDrive fährst, ist das auch absolut okay. Die Balance ist ausschlaggebend und was wäre das Leben ohne Pommes und Schoki?

 

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Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Du kannst deinen Vitaminhaushalt also ganz einfach durch eine ausgewogene Ernährung in Balance halten. Aber wann sind Nahrungsergänzungsmittel dann sinnvoll?

Die Einnahme von nahrungsergänzenden Vitaminen eignet sich vor allem für sogenannte „Risikogruppen“. Zu ihnen zählen Schwangere, Stillende und jene Menschen, die vorhaben schwanger zu werden. Für sie empfiehlt sich eine zusätzliche Einnahme von Folsäure. Zudem empfiehlt sich für Veganer und Vegetarier die Einnahme von Vitamin B12, da Vitamin B12 nur in tierischen Lebensmitteln wie etwa Käse oder Fleisch enthalten ist.

Sollen die Nahrungsergänzungsmittel lediglich der „Schönheit“ dienen, dann kannst du natürlich auch bei bereits ausgewogener Ernährung zum Beispiel zu Biotin oder Kieselerde greifen. Hier sprechen viele übrigens mittlerweile von „Schönheitsergänzungsmitteln“.

Biotin (Vitamin B7) unterstützt einen gesunden Stoffwechsel, fördert die Neubildung der Haarwurzeln und kann sogar die Wachstumsphase der Haare verlängern, weshalb es besonders gern gegen Haarausfall oder für schnelleres Haarwachstum eingenommen wird.

Kieselerde enthält einen großen Anteil Silizium, welches als wichtige Bausubstanz des Körpers gilt. Es stabilisiert das Bindegewebe, stärkt die Haarstruktur und sorgt für ein frisches und vitales Aussehen. Du kannst es ganz einfach jeden Morgen in einem Glas Wasser zu dir nehmen. Aber auch hier gilt: Vorsicht vor Überdosierung!

4 Mythen: Vitamine & Nahrungsergänzungsmittel

  1. Vitamine nimmt man auf leeren Magen: Das ist nicht immer der Fall. Deine Vitamine solltest du genau so wie vom Hersteller empfohlen einnehmen. Vor, während oder nach Mahlzeiten, mit oder ohne Getränk.
  2. Vitamintabletten ersetzen Nahrung: Falsch! Vitaminpräparate in jeglicher Form ersetzen niemals eine ausgewogene Ernährung. Ihre Bezeichnung „Nahrungsergänzungsmittel“ haben sie nicht ohne Grund. Tabletten, Kapseln und andere Präparate dienen nur der Ergänzung fehlender Vitamine, jedoch nicht dem Ersatz.
  3. Nahrungsergänzungsmittel muss ich nicht als Medikamente angeben: Doch! Füllst du beim Arzt oder auch im Kosmetikstudio einen sogenannten Anamnesebogen aus, dann solltest du hier auch alle Nahrungsergänzungsmittel aufführen, die du zu dieser Zeit einnimmst. Das hilft sowohl bei der Auswertung als auch dabei, ein eventuell vorliegendes Problem zu verstehen und zu behandeln.
  4. Nahrungsergänzungsmittel haben kein Ablaufdatum: Falsch! Jedes Nahrungsergänzungsmittel kann ablaufen. Das gilt für Tabletten, Pulver und Säfte gleichermaßen. Das heißt nicht, dass die Einnahme von abgelaufenen Nahrungsergänzungsmitteln schädlich ist, aber die Wirkung kann verringert sein. Achte also immer auf das Ablaufdatum.

 

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Fazit

Ernährst du dich ausgewogen und nimmst täglich Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte zu dir, dann sollte dein Vitaminhaushalt stabil und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nicht nötig sein. Auf diese Weise kannst du Überdosierungen, die zu Nebenwirkungen führen können, vermeiden.

Möchtest du aber trotzdem gern ergänzend zu Vitaminpräparaten greifen oder musst als Teil der „Risikogruppe“ sogar darauf setzen, dann achte immer genau auf die Herstellerangaben zur Verzehrmenge. So kann nichts schiefgehen und die Haare bleiben auf dem Kopf 😉

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