Haare ausfetten lassen: Wie gesund ist es wirklich?

Jaike Zobel
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Beauty Editor

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🕘 Aktualisiert am 8. Juli 2022
🕘 Aktualisiert am 8. Juli 2022
Haare ausfetten lassen
Pexels/Greta Hoffman
Haare ausfetten lassen
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Fetten deine Haare schnell nach oder hast du ein Camping-Wochenende ohne Dusche vor dir, dann hast du sicherlich schonmal den Tipp bekommen, deine Haare ausfetten zu lassen. Auf diese Weise sollen sie weniger schnell nachfetten und müssen somit auch seltener gewaschen werden. Wie das Ausfetten funktioniert, ob es wirklich was bringt und was es zu beachten gibt, erfährst du hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Haare ausfetten zu lassen soll dabei helfen, die Talgproduktion der Kopfhaut wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen
  • Lass deine Haare maximal 7 Tage ausfetten
  • Die richtige Pflegeroutine nach dem Ausfetten ist wichtig, damit sich der „Aufwand“ gelohnt hat

Was bedeutet „Haare ausfetten lassen“?

Das „Haare ausfetten lassen“ ist ein Trend, der zwar vor allem durch Corona einen großen Hype erlebt hat, sich jedoch schon viele Jahre in der Beauty-Welt aufhält. Hierbei geht es darum, seine Haare einige Tage länger als gewohnt nicht zu waschen und somit die Talgproduktion und die Gesundheit der Kopfhaut wieder in eine gute Balance zu bringen, damit tägliches Haare waschen nicht nötig ist.

Ist „No Poo“ gleich „Haare ausfetten lassen“?

Auch der Begriff „No Poo“ schwirrt durch die Internetforen, Websites und Zeitschriften dieser Welt. „No Poo“ bezeichnet jedoch anders als das Ausfetten lediglich „das Waschen der Haare ohne Shampoo“. Hier werden die Haare entweder nur mit Wasser oder mit Roggenmehl gewaschen. Klingt nach einer trockenen, unreinen Angelegenheit, soll jedoch dabei helfen, das Haar von Chemikalien zu befreien und es darauf hintrainieren, weniger schnell zu fetten.

Für wen eignet sich das Ausfetten der Haare?

Im Grunde eignet sich das Ausfetten der Haare für jeden Haartyp. Schnell nachfettendes Haar kann auf diese Weise wieder zurück zur Balance finden und trockenes Haar wird intensiver mit körpereigenen Ölen gepflegt. Feines Haar hat den Nachteil, dass es sehr viel schneller fettig aussieht als dickeres Haar. Dennoch kannst du auch bei dünnem Haar auf die Methode des Ausfettens setzen.

 

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Haare ausfetten lassen: So geht’s

Lässt du deine Haare ausfetten, passiert Folgendes: Die Kopfhaut produziert Talg, der jedoch nicht vom Shampoo weggespült wird. Stattdessen werden deine Haare von Tag zu Tag fettiger. Nun merkt deine Kopfhaut langsam, dass sie nicht durch Chemikalien ausgetrocknet wird und es keinen Grund für eine übermäßige Talgproduktion gibt und die Produktion wird allmählich ausbalanciert.

Was sollte man beim Haare ausfetten beachten?

Es ist wichtig, dass du ein paar Dinge beachtest, bevor du damit startest, deine Haare ausfetten zu lassen – schließlich geht es hier um deine Hygiene. Gehst du falsch vor, kann es passieren, dass deine Kopfhaut nicht nur fettig, sondern auch schuppig wird und sich im schlimmsten Fall Pilze ansammeln. Achte deshalb auf folgende Punkte:

  1. Richtiger Zeitpunkt: Da das Ausfetten der Haare keine allzu schöne Angelegenheit ist, solltest du den richtigen Moment abpassen. Am einfachsten ist es, wenn du das Ausfetten an deinen freien Tagen durchziehst, wenn du nirgendwo hin musst. Im Chill-Mode zuhause lässt sich das fettige Haar viel besser ertragen als auf Events oder bei der Arbeit. Gut zu wissen: Die Jahreszeit spielt hier so gut wie keine Rolle.
  2. Nie mehr als 7 Tage: Da die meisten Menschen ihre Haare etwa alle zwei Tage waschen, empfiehlt es sich, die Haare für fünf bis sieben Tage ausfetten zu lassen. Länger solltest du mit der Haarwäsche aber tatsächlich nicht warten, da die Kopfhaut sonst von Bakterien und Pilzen angegriffen werden kann.
  3. Haare kämmen: Das Kämmen der Haare dient nicht nur dem Entwirren und Stylen, sondern sorgt auch dafür, dass das Fett deiner Kopfhaut deine Längen und Spitzen erreicht. Gerade bei trockenem Haar ist das sanfte Kämmen also besonders wichtig, um das gesamte Haar auf natürliche Weise zu pflegen. Heißt: Du möchtest deine Haare Ausfetten, nicht vernachlässigen. Also bitte vergiss das Kämmen nicht.
  4. Textilien: Eine Mütze aufsetzen und den fettigen Ansatz verstecken? Für einen Tag ist das eine gute Lösung, darüber hinaus kann diese Methode jedoch zur Vermehrung von Bakterien führen. Schenke deiner Kopfhaut also beim Ausfetten lieber frische Luft und denke außerdem daran, nach dem dritten oder vierten Tag deinen Kopfkissenbezug zu wechseln, um die Haut in deinem Gesicht vor Bakterien zu schützen.
  5. Anschließende Pflege: Damit der Aufwand sich auch lohnt, ist es wichtig, dass du deine Waschroutine nach dem Ausfetten anpasst. Lass die alte Gewohnheit hinter dir, jeden Tag oder jeden zweiten Tag eine Haarwäsche durchzuführen. Alle drei Tage reicht vollkommen aus. Du kannst dich außerdem noch weiter über Kopfhautpflege informieren und wenn du magst ein bisschen experimentieren.

Darf man beim Ausfetten Trockenshampoo verwenden?

Ein Trockenshampoo haben wohl die meisten gerne griffbereit, um einen fettigen Ansatz zu kaschieren und das Haar auch ungewaschen gut aussehen und riechen zu lassen. Und natürlich kann es dir auch dabei helfen, die Zeit des Ausfettens durchzustehen. Die Anwendung eines Trockenshampoos macht absolut sind und stört den Vorgang des Ausfettens nicht. Du kannst es also gern verwenden, um dich besser zu fühlen.

Frisuren für die Überbrückungszeit

Möchtest du das Ausfetten deiner Haare ohne Trockenshampoo durchziehen, dann gibt es tolle Hairstyles bei fettigem Haar, die alltags- und sogar partytauglich sind. Niemand wird denken, dass deine Mähne grade „Wasch-Entzug“ hat.

@__bexbeauty__ Who wants the tutorial hehe #greasyhairtutorial #hairstyle #hair ♬ My One and Own – Kylie

Bringt das Ausfetten der Haare etwas?

Aus eigener Erfahrung können wir sagen: Ja, das Ausfetten der Haare bringt tatsächlich etwas. Die Kopfhaut und das Haar werden entlastet und können sich von Shampoo, Stylinghitze und heißem Wasser erholen. Zudem wird die Kopfhaut ausbalanciert und so trainiert, dass weniger Haarwäsche pro Woche nötig sind – bei mir sind es nun zwei Wäschen pro Woche und meine Haare sind tiptop.

Jedoch solltest du wissen, dass diese Methode – auch wenn sie sich für jeden Haartyp eignet – von Person zu Person verschiedene Resultate ergeben kann. Hat das Ausfetten bei dir nicht den gewünschten Effekt erzielt, dann versuche es im nächsten Monat nochmal oder teste eine andere Methode. Empfehlenswert ist zum Beispiel eine Haarwäsche mit Heilerde:

Nach dem Haare ausfetten: Wie geht es weiter?

Da das Ausfetten der Haare auch eine tolle Gelegenheit ist, zum Beispiel von parabenhaltigen oder mineralölhaltigen Haarpflegeprodukten loszukommen, solltest du nach dem Ausfetten auf milde (Naturkosmetik-) Shampoos setzen und deine Haare von nun an nicht mehr täglich Waschen – alle zwei bis drei Tage reicht vollkommen aus.

Außerdem kannst du darauf achten, deinen Conditioner wirklich nur in die Längen und Spitzen zu geben und dein Haar mit lauwarmem Wasser anstelle von heißem oder kaltem Wasser zu waschen. So werden sie sauber und trocknen nicht aus.

Fazit: Ist Haare ausfetten lassen gesund?

Zusammengefasst lässt sich zum Ausfetten der Haare sagen: Wer sich nicht daran stört, ein paar Tage mit fettigem Ansatz rumzulaufen oder ihn gut zu kaschieren weiß, kann die Gesundheit seiner Kopfhaut auf diese Weise super einfach wieder in Balance bringen und das Haar sowohl von häufigen Haarwäschen als auch von chemischen Produkten entwöhnen.

Die Resultate können jedoch variieren – schließlich funktioniert nicht alles immer für jeden und Beauty geht immer Hand in Hand mit kleinen Experimenten.

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