Haare waschen mit Roggenmehl: So funktioniert die No Poo-Methode

Jaike Zobel
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Beauty Editor

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🕘 Aktualisiert am 29. Juli 2021
🕘 Aktualisiert am 29. Juli 2021
Mit Roggenmehl Haare waschen
Unsplash/Olga Kudriavtseva
Mit Roggenmehl Haare waschen
Unsplash/Olga Kudriavtseva

Silikone, Sulfate, Parabene – all diese Stoffe stecken in vielen Shampoos und Haarpflegeprodukten und können sowohl unserem Haar, als auch der Umwelt schaden. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile eine Hand voll Methoden, die das Haarewaschen ohne Shampoo (No Poo) ermöglichen sollen.

Eine dieser Methoden ist die Haarwäsche mit Roggenmehl. Wir erklären dir, wie und bei wem sie funktioniert, ob Mehl eine gute Alternative für Shampoo ist und welche Methoden es sonst noch gibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • No Poo-Methoden sollen das Haar und die Umwelt vor schädlichen Inhaltsstoffen und Chemikalien aus Shampoos schützen.
  • Für die Haarwäsche mit Roggenmehl eignen sich Roggenvollkornmehl und Typ 1150 – je nach Haartyp.
  • Du kannst Roggenmehl allein anwenden oder nach der Haarwäsche auf Zusatzprodukte wie zum Beispiel Jojobaöl setzen.

Das beste Roggenmehl für die Methode

Für feines & glattes Haar: Roggenmehl Typ 1150

Roggenmehl Typ 1150 gilt als sehr fein und eignet sich somit sehr gut für feines und glattes Haar. Es löst sich beim Mischen leicht auf und ist innerhalb weniger Minuten für die Haarwäsche angerührt.

Für dickes Haar & Locken: Roggenvollkornmehl

Roggenvollkornmehl ist ein grobes Mehl und eignet sich folglich besser für dickes Haar und Locken oder Afros. Das Anrühren der Mehl-Wasser-Mixtur dauert ein wenig länger, da sich die sogenannten Spelze auflösen müssen.

 

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Warum Haare mit Roggenmehl waschen?

Die Haare mit Roggenmehl zu waschen klingt nach einer ziemlich staubigen und trockenen Angelegenheit. Weshalb sollte man sich das also antun? Die Antwort: Weil es gar nicht so austrocknend ist, wie du vielleicht denkst und weil es unserer Umwelt guttut. Denn Haare mit Roggenmehl zu waschen ist eine sogenannte No Poo-Methode. Eine Methode, bei der komplett auf Shampoo verzichtet wird.

Mit dieser Methode schützt du einerseits dein Haar vor künstlichen Inhaltsstoffen und verhinderst andererseits, dass Chemikalien und Mikroplastik durch den Abfluss in die Weltmeere gelangen. Außerdem trainierst du auf diese Weise dein Haar darauf, weniger schnell nachzufetten und das in der Kopfhaut produzierte Sebum zu nutzen, um das Haar auf natürliche Weise mit Feuchtigkeit und Fett zu versorgen.

Für wen eignet sich die Roggenmehl-Methode?

Da sich die Roggenmehl-No Poo-Methode positiv auf Kopfhaut und Haare auswirkt eignet sie sich für jeden Haartyp. Für glatte und lockige Haare, bei feinem oder dicken Haar oder um zum Beispiel Schuppenbildung zu bekämpfen und Juckreiz zu mildern.

Anleitung: So wäschst du deine Haare mit Roggenmehl

Vor der Anwendung musst du dein No Poo zusammenrühren. Das Verhältnis von Roggenmehl und Wasser ist je nach Haarlänge, Dichte und Haarstruktur variabel. Wir empfehlen:

Roggenmehlmenge pro Haarlänge

Roggenmehl: Menge pro Haarlänge

  1. Ist das Roggenmehl mit dem Wasser gemischt, sollte es zehn Minuten ziehen (die Standzeit kann nach der ersten Anwendung auf bis zu 24 Stunden erhöht werden).
  2. Nun geht es unter die Dusche. Verteile die angerührte Mischung in deinen Händen und massiere sie anschließend sanft in deine Haare ein. Lass dich nicht davon irritieren, dass die Mischung nicht schäumt. Sie reinigt trotzdem.
  3. Lass die Mischung etwa fünf Minuten einwirken und widme dich deiner weiteren Douschroutine. Im Anschluss spülst du den Roggenmehl-Mix dann sanft aus.
  4. Sollten nach der Haarwäsche noch Mehlreste im Haar sein, kannst du sie im späteren trockenen Zustand einfach herauskämmen.
Zusatztipp: Such dir für die Umstellung auf Roggenmehl für die Haare einen geeigneten Zeitpunkt aus. In den ersten Wochen kann es nämlich sein, dass dein Haar übermäßig fettet und eventuell nach Sebum riecht. Das ist ganz normal, doch könnte bewirken, dass du dich unwohl fühlst.

Darauf solltest du noch achten

Verwendest du für die Pflege und Reinigung deiner Haare von nun an nur noch Roggenmehl und Wasser, sind hochwertige Tools wichtig. Hierzu zählen:

  • Eine Bürste mit engen Borsten
  • Breitzackiger Kamm aus Naturholz
  • Mikrofaserhandtuch (oder alternativ ein Baumwollshirt)

Mit diesen drei Tools stellst du sicher, dass dir die No Poo-Methode gelingt. Anstatt die Haare nach der Wäsche zu rubbeln, solltest du sie sanft ausdrücken und an der Luft trocknen lassen. Zudem wird das Kämmen deiner Haare nun zur Hauptaufgabe deiner Haarpflege. Ganz nach dem Motto “100 Bürstenstriche pro Tag” solltest du dir jetzt Zeit nehmen, um das natürliche Sebum sanft zu verteilen.

Video: Ein Jahr mit Roggenshampoo + Anleitung

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Vor- & Nachteile: Roggenmehl für die Haare

Vorteile

  • Günstig
  • Ohne Plastikverpackung
  • Natürlich & umweltfreundlich
  • Vegan
  • Pflegend & reinigend
  • Für jeden Haartyp geeignet

Nachteile

  • Mischung muss lange ziehen
  • Mischung ist nur einen Tag haltbar
  • Kein Duft
  • Kleine Sauerei im Badezimmer
  • Umstellung dauert mehrere Wochen

Weitere No Poo-Methoden

Water Only

Wie der Name schon verrät, benötigst du für diese Methode lediglich Wasser. Starte damit, deine Haare mit lauwarmem Wasser auszuspülen, um die Schuppenschicht zu öffnen und den Talg zu verflüssigen. Massiere nun sanft deine Kopfhaut ohne Druck oder Kratzen von allen Seiten und kopfüber. So löst du das Sebum, spülst es teilweise aus und verteilst es zur Pflege in den Längen und Spitzen.

Natron

Ähnlich wie die Haarwäsche mit Roggenmehl funktioniert die Haarwäsche mit Natron. Löse hierfür vier Teelöffel Natron in einem halben Liter warmen Wasser auf. Die entstandene Mixtur gibst du dann auf deine Kopfhaut und deine Haare, massierst sie sanft ein und spülst sie im Anschluss mit klarem Wasser aus.

Haarseife

Eine No Poo-Methode, die dem Shampoo am nächsten kommt ist das Haarewaschen mit einer Haarseife. Diese liegen zudem voll im Trend! Denn mit einer Haarseife schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe – du musst weder auf guten Geruch, noch auf Schaum verzichten, lässt aber dennoch die Finger von schädlichen Inhaltsstoffen. Mehr zur Haarseife findest du hier:

FAQ

Pflegt Roggenmehl die Haare?

Genau genommen pflegen sich deine Haare durch das Waschen mit Roggenmehl selbst. Denn herkömmliche Shampoos können das Haar durch synthetische Stoffe angreifen und ihm Fett und Feuchtigkeit entziehen. Wird auf diese Inhaltsstoffe verzichtet, wird auch ein Austrocknen und Abbrechen der Haare automatisch verhindert und weitere Pflegeprodukte werden entbehrlich.

Wie lange dauert die Umstellung auf Roggenmehl?

Die Umstellung von Shampoo auf Roggenmehl dauert in der Regel mehrere Wochen und hängt unter anderem davon ab, wie du vorgehst. Wir empfehlen dir, dich langsam heran zu tasten und Shampoo und Mehl zu kombinieren, bis die starke Phase der Ausfettung hinter dir liegt.

Wie oft soll ich die Haare mit Roggenmehl waschen?

Die Haarwäsche mit Roggenmehl ersetzt die normale Haarwäsche mit Shampoo. Da das Roggenmehl jedoch nach der Umstellung dazu beiträgt, dass deine Haare immer langsamer nachfetten, reicht es nach der Eingewöhnungsphase aus, wenn du deine Haar etwa einmal pro Woche mit dem Mehl wäschst.

Kann ich Roggenmehl und Shampoo zusammen verwenden?

Reinigt dir das Roggenmehl dein Haar nicht intensiv genug, kannst du die Anwendungen auch kombinieren. In diesem Fall empfehlen wir zwei Haarwäschen pro Woche – eine mit einem milden Shampoo und eine mit Roggenmehl.

Brauche ich zusätzliche Pflegeprodukte?

Ob du zusätzliche Pflegeprodukte für deine Haare verwenden möchtest, hängt ganz von dir und dem Zustand deiner Haare ab. In der Eingewöhnungsphase – wenn die Haare schneller fetten – sind Zusatzprodukte sicherlich nicht nötig. Nach mehreren Wochen kannst du schauen, ob vielleicht ein natürliches Öl gut für deine Spitzen ist oder ein regelmäßiges Kopfhautpeeling deinem Haarwuchs hilft.

Fazit

Ist das Haarewaschen mit Roggenmehl also eine gute Alternative zu Shampoo? Das kann immer nur subjektiv beantwortet werden. Denn alle machen hier ihre eigenen und sehr unterschiedlichen Erfahrungen. Die einen kommen super mit der Umstellung klar, während die anderen sich noch nach zwei Monaten mit fettigem Haar herumquälen.

Wenn du jedoch bereit bist, die Mühen der Umstellung auf dich zu nehmen, können die Umwelt und deine Haare langfristig vom No Poo profitieren. Ansonsten gibt es immer noch die beliebte und umweltfreundliche Haarseife.

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