Saure Rinse für die Haare: Wirkung, Rezept, Anwendung & Erfahrungen

Kyra Piontek
Kyra Piontek

Beauty Editor

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🕘 Aktualisiert am 16. März 2021
🕘 Aktualisiert am 16. März 2021
Frau mit glänzenden Haaren
Pexels/Nycolle Suabya
Frau mit glänzenden Haaren
Pexels/Nycolle Suabya

Stumpfe, glanzlose  Haare wünscht sich doch keiner, oder? Doch leider sorgen schlechte Pflegeprodukte, Stylinghitze und Co. nach und nach für trockenes, brüchiges Haar. Doch was, wenn wir dir verraten, dass wir einen Geheimtipp für dich haben, der diese Problemchen in Luft auflöst? Und was, wenn dieses mysteriöse Wundermittel auch noch komplett natürlich, nachhaltig, plastikfrei und sehr günstig ist?

Ich habe vor Kurzem meinen klassischen Conditioner gegen eine saure Rinse getauscht. Diese wird nur aus kaltem Wasser und etwas Essig angemischt und anstelle einer Haarspülung verwendet. Was es mit der sauren Rinse auf sich hat, wie du sie selber herstellen kannst, wie du sie richtig verwendest und warum ich nie mehr auf sie verzichten möchte, erfährst du hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine saure Rinse wird aus kaltem Wasser und Essig gemischt. In der Regel wird hierfür Apfelessig verwendet.
  • Sie wird anstelle eines Conditioners verwendet und nach dem Shampoonieren ins Haar gegeben.
  • Hier sorgt sie für mehr Glanz und Geschmeidigkeit. Außerdem hat sie einen reinigenden Effekt.
  • Eine saure Rinse kann ganz einfach selber hergestellt werden, ist günstig und besonders nachhaltig.

Was genau ist eine saure Risse?

Eine saure Rinse ist im Grunde eine natürliche Haarspülung, die nach dem Shampoonieren über das Haar gegeben wird. Anders als herkömmliche Conditioner und Pflegeprodukte verzichtet die saure Rinse jedoch komplett auf synthetische Zusatzstoffe und besteht nur aus zwei Zutaten:

  • Wasser
  • Apfelessig

Du kannst die saure Rinse ganz einfach selber herstellen und bei jeder Haarwäsche verwenden. Wie genau du sie herstellst, haben wir dir weiter unten erklärt. Nun schauen wir uns aber erst mal an, wie eine saure Rinse überhaupt wirkt und für wen sie geeignet ist.

Wirkung: So gut ist die saure Rinse fürs Haar

Wie zuvor schon erwähnt, besteht eine saure Rinse aus Wasser und Essig. In der Regel wird hier Apfelessig verwendet. Im Haar angewandt wirkt sie durch das Essig quasi wie ein natürlicher Entkalker. Hinzu kommt, dass sie den pH-Wert der verwendeten Produkte im Haar wieder ausgleichen kann und so dem Haar dabei hilft, auf Dauer gesünder zu werden.

Deine Haargesundheit wird durch viele Faktoren beeinflusst: Häufiges Haarewaschen, zu heißes Wasser, kalkhaltiges Wasser, Shampoos und andere Pflegeprodukte können die natürliche Haarstruktur verändern und ihr schaden. Bei der Haarwäsche wird die Schuppenschicht der Haare geöffnet und Schmutz und Talg werden herausgewaschen. Wird die Schuppenschicht aber anschließend nicht wieder geschlossen, trocknen die Haare aus und werden brüchig.

Das kalte Wasser und die Säure des Essigs der sauren Rinse schließen die Schuppenschicht, ähnlich wie es klassische Conditioner auch machen. Diese enthalten aber oft Silikone, die sich wie ein Mantel um das Haar legen, dieses beschweren und letztendlich verhindern, dass pflegende Wirkstoffe ins Haar gelangen können. Eine saure Rinse hingegen ist natürlich und frei von schädlichen Inhaltsstoffen wie Sulfaten oder Silikonen.

Apfelessig Haarspülung; Quelle: Unsplash.com/Bárbara Montavon

Saure Rinse; Quelle: Unsplash.com/Bárbara Montavon

Vorteile/Nachteile einer sauren Rinse

Vorteile

  • Schließt die Schuppenschicht der Haare nach dem Waschen
  • Verhindert, dass die Haare austrocknen und brüchig werden
  • Reinigt und entkalkt die Haare und neutralisiert den pH-Wert von Seifen und Co.
  • Sorgt für mehr Glanz und Geschmeidigkeit
  • Verbessert auf Dauer die Haargesundheit
  • Ist natürlich und enthält keine synthetischen Zusatzstoffe
  • Kann ganz einfach selber hergestellt werden und ist nicht teuer
  • Du sparst Verpackungsmüll, verzichtest auf Mikroplastik und Silikone und hilfst so der Umwelt

Nachteile

  • Kann geschädigtes Haar nicht reparieren, aber Schädigungen vorbeugen
  • Enthält keine stark pflegenden Inhaltsstoffe

Für wen ist eine saure Rinse geeignet?

Im Grunde kann eine saure Rinse von jedem verwendet werden. Egal ob dünnes oder dickes Haar, lange oder kurze Haare, fettiger Ansatz oder trockene Spitzen.

Saure Rinse bei trockenen Haaren

Eine saure Rinse ist vor allem bei trockenem Haar sehr gut geeignet. Der natürliche Conditioner schließt die Schuppenschicht der Haare nach dem Waschen wieder und verhindert so, dass die Haare austrocknen und brüchig werden. Eine saure Rinse wirkt wie ein natürlicher Entkalker und befreit die Haare so von austrocknenden Stoffen. Anders als viele Conditioner enthält eine saure Rinse keine Silikone. Diese können besonders bei trockenem Haar schädlich sein, da sie meist wasserunlöslich sind und so einen Build-up-Effekt haben. Die Pflegestoffe kommen deshalb irgendwann nicht mehr ins Haar.

Auch austrocknende Sulfate sind in einer sauren Rinse nicht enthalten. Sie reinigt die Haare, gleicht den pH-Wert aus und wirkt Austrocknung entgegen. Trotzdem solltest du bei geschädigtem und stark trockenem Haar zusätzlich ab und zu eine reichhaltige Pflegekur anwenden. Wir empfehlen dir eine Intensiv-Haarkur mit Arganöl.

Saure Rinse bei fettigen Haaren

Auch bei fettigen Haaren und einem öligen Haaransatz ist die saure Rinse sehr gut geeignet. Während andere Pflegeprodukte oft für Ablagerungen im Haar sorgen können, die sich nach und nach aufstauen, das Haar beschweren und die Poren der Kopfhaut verstopfen, hat eine saure Rinse einen pH-ausgleichenden und reinigenden Effekt. Sie sorgt so für eine gesunde Kopfhaut, entfernt Talg effektiv und hilft dabei, dass sich die Talgproduktion regulieren kann.

Saure Rinse für mehr Haarwuchs

Willst du den Haarwuchs verbessern? Dann brauchst du vor allem eines: eine gesunde Kopfhaut. Eine saure Rinse kann dabei unterstützend wirken, indem sie die Kopfhaut von Produktresten und Kalkablagerungen befreit und so die Poren wieder besser atmen können. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass deine Haare gesund und kräftig nachwachsen können. Aktiv den Haarwuchs anregen tut die saure Rinse aber nicht. Hierfür gibt es andere Hilfsmittel. Die besten findest du in diesem Artikel:

Rezept: Saure Rinse selber herstellen

Die Herstellung einer sauren Rinse ist sehr einfach. Du brauchst nur zwei Zutaten: Wasser und Essig.

  • Gib etwa 1 L kaltes Wasser (gerne auch gefiltertes Wasser) in eine Flasche. Mit dieser lässt sich die saure Rinse später besser anwenden.
  • Nun gibst du 2 – 3 EL Apfelessig (je nach Härtegrad und Verkalkung des Leitungswassers) in die Flasche mit dem Wasser und vermischst alles.

Die 1 Liter Flasche mit der sauren Rinse hält jetzt je nach Haarlänge etwa für 3 bis 5 Haarwäschen. Alternativ kannst du statt Apfelessig auch Kräuteressig oder Zitronensaft verwenden.

@beautyreport_deEine saure Rinse ist nicht nur gut für dein Haar, sondern auch die Umwelt. Wir verwenden sie nur noch statt eines Conditioners ##saurerinse ##haarpflege♬ i found me a lover who could play the bass – abbie 🙂

Anwendung: So wendest du die saure Rinse im Haar an

  1. Wasche deine Haare wie gewohnt mit Shampoo oder einer Haarseife. Nur den Haaransatz und die Kopfhaut damit versorgen, sanft einmassieren und anschließend gründlich ausspülen. Die Längen werden mit dem Shampoo beim Ausspülen versorgt.
  2. Anschließend gibst du deine saure Rinse aus der Flasche auf dein gesamtes Haar. Fang beim Ansatz an und stelle sicher, dass das gesamte Haar bis in die Spitzen mit der sauren Rinse versorgt wird.
  3. Danach kannst du die saure Rinse für ein besseres Ergebnis einfach ohne Ausspülen im Haar lassen. Der Essiggeruch verfliegt, sobald die Haare trocken sind. Alternativ kannst du die Haare aber auch anschließend mit klarem Wasser ausspülen.

Erfahrungen: Das bringt eine saure Rinse wirklich

Ich war lange auf der Suche nach einer guten Haarspülung ohne austrocknende Sulfate oder schädliche Silikone. Außerdem wollte ich weniger Plastikmüll produzieren, Mikroplastik meiden und meine Beauty-Routine so nach und nach nachhaltiger machen. Die Lösung: Den klassischen Conditioner aus der Plastikflasche gegen eine selbst gemachte saure Rinse tauschen.

Meine Haare wurden immer und immer wieder blondiert. Die Spitzen und Längen sind daher besonders trocken, glanzlos und stumpf. Mein Haaransatz hingegen ist fettig. Da die saure Rinse keine schädlichen Zusatzstoffe enthält und für mehr Glanz und Geschmeidigkeit sorgen soll, dachte ich, ich probiere es mal aus.

Anwendung: Ich muss sagen, ich bin begeistert, wie einfach und unkompliziert sich die saure Rinse anmischen lässt. Alles, was ich dafür brauche, ist kaltes Wasser und etwas Apfelessig. Mein erster Gedanke: Das spart mir in Zukunft ordentlich viel Geld. Ich mische die saure Rinse wie oben beschrieben an und gebe sie nach dem Shampoonieren ins Haar. Der Essiggeruch ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, stört aber nicht besonders. Ich lasse die saure Rinse unausgewachsen im Haar und der Geruch verfliegt, sobald die Haare trocken sind.

Ergebnis: Mein erster Eindruck ist wirklich sehr positiv. Die Haare lassen sich gut durchkämmen und sehen schon nach der ersten Wäsche etwas glänzender aus. Nun verwende ich bereits seit mehreren Wochen statt eines Conditioners die saure Rinse bei jeder Haarwäsche und bin sehr zufrieden. Da meine Haare geschädigt sind, kann ich zwar keine Wunder erwarten, doch ich habe das Gefühl, dass meine Haare gesünder sind. Da die saure Rinse die Haare aber nicht intensiv pflegt, wende ich etwa einmal die Woche eine intensive Arganöl-Haarkur im Haar an. Dafür shampooniere ich die Haare, wasche sie aus, gebe dann reines Arganöl in die Spitzen und Längen, lasse hier das Arganöl etwa 20 Minuten einwirken und wasche es anschließend aus. Die saure Rinse schließt das Ganze ab und ich merke, wie meine Haare nach und nach glänzender und gesünder werden.

FAQ

Warum sollte man eine saure Rinse machen?

Eine saure Rinse ist nicht nur gut für dein Haar, sondern auch gut für die Umwelt. Statt deine Haare mit synthetischen und zum Teil schädlichen Inhaltsstoffen vollzupumpen, kannst du sie auf natürliche Art und Weise nur mit Wasser und Essig pflegen. Die Haare werden nach und nach gesünder, trocknen nicht mehr so schnell aus, brechen nicht mehr so oft und bekommen mehr Glanz.

Hinzu kommt, dass du eine saure Rinse einfach selber anmischen kannst und dafür nur etwas Wasser und Essig benötigst. Du sparst dir lästige Plastikverpackungen und auch die Gewässer werden vor wasserunlöslichen Silikonen und Mikroplastik verschont. Was ebenfalls verschont bleibt, ist dein Geldbeutel. Die saure Rinse ist die wohl günstige Haarspülung überhaupt.

Wie oft sollte man eine saure Rinse machen?

Im Grunde kannst du eine saure Rinse bei jeder Haarwäsche verwenden. Sie ersetzt deinen gewohnten Conditioner und wird einfach nach dem Shampoo ins Haar gegeben. Mischst du einen Liter saure Rinse an, hält dieser je nach Haarlänge etwa für 3 bis 5 Haarwäschen. Danach einfach erneut herstellen.

Trocknet eine saure Rinse die Haare aus?

Nein, im Gegenteil! Eine saure Rinse schließt die Schuppenschicht deiner Haare nach dem Reinigen mit Shampoo wieder und sorgt so dafür, dass die Haare nicht so schnell austrocknen. Ist die Schuppenschicht geschlossen, können Hitze, UV-Strahlung und Co. nicht mehr so gut ins Haar eindringen und dieses weniger austrocknen. Gerade deshalb ist eine saure Rinse besonders bei trockenen Haaren sehr gut geeignet. Oben erfährst du mehr zu dem Thema.

Kann eine saure Rinse bei gefärbten Haaren verwendet werden?

Im Grunde kannst du eine saure Rinse auch im gefärbten Haar verwenden. Doch Vorsicht: Gerade bei Haarfarben mit hohem Ammoniak-Anteil kann sie dem Haar die Farbpigmente entziehen. Dadurch können unschöne Unebenheiten in der Haarfarbe entstehen. Mische hier besser eine saure Rinse mit weniger Essig-Anteil (1 EL) an.

Was ist besser: saure Rinse oder Conditioner?

Im Grunde musst du selber entscheiden, wie du deine Haare pflegen möchtest. Die Umwelt und dein Geldbeutel freuen sich jedenfalls über die saure Rinse. Die Herstellung ist nämlich nicht nur besonders günstig, sie ist ebenfalls sehr nachhaltig, da die saure Rinse natürlich ist und kaum Müll produziert und die Gewässer nicht verunreinigt.

Sie schafft es, deine Haare zu reinigen und gesund zu halten. Trotzdem enthält sie keine pflegenden Inhaltsstoffe, wie es viele Conditioner tun. Diese enthalten oft Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Aloe Vera oder Arganöl und pflegen die Haare intensiv. Allerdings sind neben diesen guten Inhaltsstoffen auch oft weitere eher schädliche Inhaltsstoffe wie Sulfate, Parabene oder Silikone enthalten, die dem Haar und der Kopfhaut (und der Umwelt) auf Dauer schaden können.

Wir würden dir also eine Kombination aus saurer Rinse und intensiver Pflege mit Arganöl oder einem vergleichbaren Öl empfehlen. So hast du eine besonders schonende und natürliche Haarpflege.

Fazit

Wer hätte gedacht, dass etwas Wasser gemischt mit Essig so viel bewirken kann? Bei uns hat die saure Rinse den klassischen Conditioner im Bad schon lange ersetzt und vielleicht konnten wir dich ja in diesem Artikel ebenfalls von der natürlichen, nachhaltigen Haarpflege überzeugen. Wenn nicht, haben wir hier noch mal die wichtigsten Vorteile einer sauren Rinse im Überblick:

  • Macht die Haare glänzender und geschmeidiger
  • Wirkt dem Austrocknen und Abbrechen der Haare entgegen
  • Kann den pH-Wert ausgleichen und die Kopfhaut reinigen
  • Hilft so nicht nur gegen trockene Haare, sondern auch gegen fettige Kopfhaut
  • Lässt sich einfach herstellen und ist besonders günstig
  • Ist gut für die Umwelt, da weniger Plastikmüll produziert wird und die Abwässer von schädlichen Stoffen verschont werden

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