Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
- Ein fettiger Haaransatz ist meist sehr lästig und kann verschiedene Ursachen haben.
- Du bekommst das Ganze am besten mit einer Kombination aus einem gesunden Lebensstil und der richtigen Haarpflege in den Griff.
- Passe deine Haarpflegeprodukte unbedingt auf die Bedürfnisse deiner Haare und deiner Kopfhaut an und merke dir: Skincare hört nicht im Gesicht auf und betrifft auch die Kopfhaut.
Ursachen von fettigen Haaren
Hast du oft einen fettigen Haaransatz? Das kann mehrere Gründe haben. Doch bevor wir zu den Ursachen kommen, sollte Folgendes klargestellt werden:
Der Talg auf der Kopfhaut ist im Grunde nichts Schlechtes. Denn das von den Talgdrüsen auf der Kopfhaut absorbierte Sebum fördert die Geschmeidigkeit der Kopfhaut, schützt sie vor dem Austrocknen, stärkt den Säureschutzmantel der Haut und verhindert so, dass Viren, Bakterien und Co. der Kopfhaut schaden. Doch nicht nur das: Es hält auch die Haare gesund und geschmeidig und ist so quasi das günstigste Haaröl der Welt.
Trotzdem: Ein schnell fettender Ansatz und strähnige Haare können ganz schön nerven, denn das eigene Erscheinungsbild wirkt schnell ungepflegt. Doch wieso fetten die Haare bei einigen bereits nach wenigen Tagen nach, während andere ihre Haare erst frühestens nach einer Woche waschen müssen? Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein:
- Hormone: Einer der wohl häufigsten Gründe für eine fettige Kopfhaut sind die Hormone. Bei hormonellen Umstellungen zum Beispiel können diese dafür sorgen, dass wir eine vermehrte Talgproduktion haben. Die Folge: Haut und Haare sind schnell fettig.
- Stress: Sind wir gestresst, schüttet der Körper vermehrt Kortison und Adrenalin aus. Das hat oft zur Folge, dass die Talgdrüsen aktiviert werden und die Haare schneller nachfetten.
- Ernährung: Auch eine ungesunde und unausgewogene Ernährung beeinflusst oft die Talgproduktion der Haut. So können auch die Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, eine fettige Kopfhaut begünstigen.
- Haarpflege: Die Talgdrüsen haben einen eigenen Rhythmus und gewöhnen sich sehr schnell an eine gewisse Pflegeroutine. Wäschst du deine Haare sehr häufig, gewöhnen sie sich schnell daran und fetten schneller nach. Auch die falschen Haarpflegeprodukte können fettige Haare begünstigen.
- Medikamente: Auch bestimmte Medikamente stehen im Verdacht, die Talgproduktion voranzutreiben. Pflegst du deine Haare richtig und vermutest, dass eines deiner Medikamente die Ursache für deine fettige Kopfhaut sind, dann sprich deinen Arzt auf das Problem an.
Die 5 besten Tipps gegen fettige Haare
1. Fettiges Haar richtig waschen und pflegen
- Nicht zu häufig die Haare waschen: Hast du fettige Haare, neigst du sicher dazu, diese jeden Tag oder alle zwei Tage zu waschen. Doch weniger ist mehr. Denn dein Haar gewöhnt sich an das regelmäßige Waschen und produziert schneller Talg nach. Gewöhne dich langsam um und wasche deine Haare am besten alle drei bis vier Tage. Vielleicht reicht es irgendwann auch, die Haare nur einmal die Woche zu waschen.
- Nicht zu heißes Wasser verwenden: Zu heißes Wasser beim Duschen regt die Durchblutung an. Die Folge: Es wird mehr Talg produziert. Außerdem können Kopfhaut und Haar durch die Hitze geschädigt werden. Deshalb solltest du immer warmes Wasser verwenden.
- Nur Shampoo kommt auf die Kopfhaut: Ganz wichtig! Auf die Kopfhaut kommt in der Regel nur das Shampoo. Conditioner, Haarkur, Haaröl, Leave-in-Pflege und Co. solltest du nur in die Spitzen und Längen geben. Die Regel ist: Alles oberhalb der Ohren ist Tabu für diese Produkte. Die Ausnahme sind Kopfhautpeeling und Kopfhauttoner.
- Die richtigen Inhaltsstoffe: Wähle die richtigen Pflegeprodukte mit geeigneten Inhaltsstoffen für dein fettiges Haar (vor allem beim Shampoo). Verzichte vor allem auf Produkte mit (bestimmten) Silikonen. Diese sind zum Teil wasserunlöslich und können einen sogenannten Build-up-Effekt haben. Das bedeutet: Silikone legen sich um das Haar wie ein Film und dieser wird von Haarwäsche zu Haarwäsche dicker. Das Haar wirkt beschwert und fettig. Silikone können auch, wenn sie nicht richtig ausgewaschen werden, die Poren verstopfen und die Kopfhaut irritieren. Setze stattdessen auf natürliche, pH-neutrale und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe. Rosmarin, Zitrone oder Tonerde eignen sich sehr gut bei fettigem Haar.
- Bürste regelmäßig reinigen: Du solltest deine Haarbürste regelmäßig etwa einmal die Woche reinigen. In ihr sammeln sich nämlich Haare, Schweiß, Talg und Schmutz, den du bei jedem Kämmen erneut in die Haare bürstest. So werden die sauberen Haare schnell wieder fettig.
- Nicht zu oft in die Haare fassen: Wir wissen: Es ist sehr verlockend, sich ständig mit den Fingern durch die Haare zu fahren. Doch du solltest es so gut es geht vermeiden. Denn an deinen Händen befindet sich der natürliche Talg deiner Haut, den du dann jedes Mal in die Haare transportierst. Die Folge sind mal wieder ein fettiger Ansatz und strähniges Haar.
- Weniger Mützen tragen: Trägst du Mützen, Hüte und Co. schwitzt deine Kopfhaut schnell darunter und die Poren können nicht so gut atmen. Das sorgt wiederum für einen fettigen Haaransatz. Deshalb ab mit der Mütze!
2. Die richtigen Produkte bei fettigem Haar
Hast du schnell fettende Haare, ist es besonders wichtig, dass du deine Haarpflegeprodukte auf die Ansprüche deiner Haare anpasst. Besonders betrifft das die Produkte, die an den Haaransatz kommen. Da Conditioner, Haarkur, Leave-in-Pflege und Co. vor allem in die Spitzen aufgetragen werden, gibt es bei diesen Produkten nicht allzu viel zu beachten. Nur auf Silikone solltest du auch hier verzichten.
Wir stellen dir hier die Haarpflegeprodukte vor, die du unbedingt zu Hause haben solltest, wenn deine Haare schnell nachfetten. Mit ihnen kann es dir gelingen, deine fettigen Haare wieder in den Griff zu bekommen.
Shampoo für fettiges Haar
Wie wir bereits weiter oben erwähnt haben, ist das Shampoo eines der wenigen Produkte, das an den Haaransatz darf. Hier reinigt es die Kopfhaut und befreit diese von Talg, Schweiß und Schmutz. So sind die Poren wieder frei und die Talgproduktion kann sich regulieren.
Wichtig ist hier, dass du ein Shampoo wählst, das auf deinen Haar- und Hauttyp angepasst ist, die Kopfhaut erfrischt und das die Poren nicht verstopft. Unser liebstes Shampoo bei fettigem Haar ist dieses hier:
- Mit Bio-Match und Bio-Quinoa
- Speziell für einen fettigen Ansatz
- Ohne Silikone und ohne Mikroplastik
- Klimaneutral, 90 % Recyclat
Kopfhautpeeling
Skincare hört nicht an der Stirn auf. Auch die Kopfhaut muss gepflegt werden, wie du es mit deinem Gesicht tust. So wie du Nase, Wangen, Stirn und Kinn regelmäßig peelst, solltest du auch die Poren deiner Kopfhaut von toten Hautzellen, Talgablagerungen und Co. befreien.
Dafür eignet sich ein spezielles Kopfhautpeeling sehr gut. Wende es etwa einmal wöchentlich an, damit die Poren wieder atmen können und die Talgproduktion sich regulieren kann. Alternativ kannst du ein spezielles Tiefenreinigungsshampoo verwenden.
- Mit Ectoin und feinen Jojoba Peelingperlen
- Entfernt Sebum und Hautschuppen
- Für alle Kopfhauttypen geeignet
Haarwasser
Die Grundidee des Haarwassers ist es, die Kopfhaut mit den benötigen Nährstoffen zu pflegen und die Durchblutung anzuregen. Das passiert durch das Einmassieren des Produktes auf die Kopfhaut und in die Haaransätze sowie die stimulierende Wirkung der meist pflanzlichen Inhaltsstoffe der Haarwasser. Ein Haarwasser für fettiges Haar kann mit seinen Inhaltsstoffen effektiv schnell fettendem Haar entgegenwirken.
- Ohne Fett
- Mit natürlichem Birkensaft
- Für normales und fettiges Haar
- Reduziert das Nachfetten der Haare und beugt Schuppen vor
Trockenshampoo
Ein Trockenshampoo ist die perfekte SOS-Lösung, wenn dein Haaransatz mal wieder fettig ist. Es nimmt deiner Kopfhaut und dem Haar den fettigen Film, mattiert es und sorgt für mehr Volumen am Ansatz. Doch nicht nur das: Du kannst es auch auf frisch gewaschenem Haar anwenden, um schnellem Nachfetten vorzubeugen.
Mithilfe dieser Methode schaffe ich es aktuell, meine Haarwäsche um weitere ein bis zwei Tage hinauszuzögern. Mein liebstes Trockenshampoo ist ein Drogerie-Klassiker. Ich verwende jedoch die Variante für blondes Haar, da diese keine weißen Flecken hinterlässt.
Wildschweinborstenbürste
Wildschweinborstenbürsten reinigen das Haar gründlich und befreien es von Schmutz, Talg und Produktrückständen. So verstopfen die Poren nicht mehr und die Talgproduktion kann sich regulieren. Mithilfe einer Wildschweinborstenbürste wird also der Talg von der Kopfhaut entfernt, was wiederum bei einem fettigen Ansatz hilft. Beim Ausbürsten kommen die trockenen Längen und Spitzen in Kontakt mit den eigenen Ölen der Kopfhaut. Diese werden hier gut aufgenommen und sorgen für mehr Geschmeidigkeit und Glanz.
- Mit Wildschweinborsten und Nylonstiften
- Bambusgriff
- Mit Bürstenreiniger
3. Haare ausfetten lassen
Eine mittlerweile sehr beliebte Technik, fettige Haare loszuwerden, ist das sogenannte Ausfetten lassen. Doch was ist das genau und bringt es wirklich was?
Beim Ausfetten lassen wäschst du deine Haare für mindestens eine Woche, besser zwei Wochen komplett gar nicht. Das ist eine ziemlich schmierige und ekelige Angelegenheit, denn die meisten können ihren fettigen Ansatz bereits nach einigen Tagen nicht mehr ertragen. Doch hier ist Durchhalten angesagt. Denn: Das Ganze soll dafür sorgen, dass deine Haare im Anschluss nicht mehr so schnell nachfetten. Du hast sie konditioniert, nicht mehr so schnell Talg nachzuproduzieren und musst sie anschließend weniger häufig waschen.
Doch nicht bei jedem funktioniert das Ausfetten lassen. Einige loben diese Methode in den Himmel und konnten tolle Erfolge erzielen, andere haben danach immer noch schnell fettendes Haar. Das kommt leider ganz auf deine Haut an. Doch wir finden: Es ist einen Versuch wert. Am besten machst du es im Winter, wenn du meist zu Hause bist und draußen Mützen tragen kannst.
4. Hausmittel gegen fettiges Haar
Auch mit Hausmitteln kannst du fettiges Haar sehr gut pflegen und es sogar loswerden. Wir stellen dir die drei besten Hausmittel gegen fettige Haare vor. Vielleicht stehen ja einige von ihnen bereits in deinem Vorratsschrank.
- Saure Rinse: Eine sogenannte saure Rinse wird aus Apfelessig und Wasser gemischt. Hier gibst du zu einem Liter kaltem Wasser etwa 3 Esslöffel Apfelessig. Das Ganze gibst du nach jeder Haarwäsche auf das gesamte Haar und wäschst es nicht mehr aus. Durch den Essig wird der pH-Wert der Kopfhaut neutralisiert und die Schuppenschicht der Haare geschlossen. Die Folge: Die Kopfhaut ist sauber und ausgeglichen und die Haare glänzen schön und sind super weich. Ich wende die saure Rinse schon seit Monaten bei jeder Haarwäsche an und liebe es!
- Kamillentee: Kamille hat eine beruhigende Wirkung auf die Talgdrüsen und kann so dabei helfen, schnell fettendes Haar nach und nach zu mindern. Koche dafür vier Beutel Kamillentee in einem Liter Wasser auf, lass das Ganze abkühlen und gib den kalten Tee nach der Haarwäsche auf das gesamte Haar. Anschließend nicht auswaschen.
- Heilerde: Die Struktur von Heilerde ist ähnlich wie bei einem Schwamm. Somit saugt sie Talg besonders gut auf und bindet ihn an sich. Das macht sie perfekt zum Entfetten der Haut und Haare. Mische 10 Esslöffel Heilerde mit 200 Milliliter Wasser, bis das Ganze eine breiige Konsistenz hat. Dann gibst du die Maske nach der Haarwäsche auf die Kopfhaut und lässt sie etwa 20 Minuten einwirken. Anschließend gut auswaschen.
5. Ernährung bei fettigem Haar
Auch deine Ernährung hat einen Einfluss auf deine Talgproduktion. Besonders süße Lebensmittel und Getränke regen die Talgproduktion an und können fettiges Haar begünstigen. Eine fettarme und ausgewogene Ernährung kann dir dabei helfen, fettigen Haaren vorzubeugen.
Wichtig ist auch, dass du viel Wasser (und ungesüßten Tee) trinkst. Mindestens 2 Liter am Tag sollten es sein. So werden Giftstoffe aus dem Körper abtransportiert und auch die Talgproduktion kann sich bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr besser regulieren.
Stylingtipps bei fettigen Haaren
Wenn nichts mehr hilft, kannst du deine fettigen Haare als SOS-Lösung auch verstecken. Hast du lange Haare, hast du deutlich mehr Möglichkeiten als bei kurzem Haar. Wir zeigen dir die besten Tricks und Frisuren, mit denen du deinen fettigen Ansatz gut verstecken kannst. Doch vorher ein wichtiger und praktischer Fact:
Hoher Dutt
Die wohl einfachste Frisur, wenn die Haare mal wieder nicht so sitzen, wie du es gerne hättest: ein hoher Dutt. Besonders stylish wird er, wenn du ihn sehr locker bindest. Der Messy Bun sieht ungewollt und lässig aus und versteckt gleichzeitig deinen fettigen Haaransatz sehr gut.
Sleek Bun
Modern, stylish und streng sieht der Sleek Bun aus. Er wird gerne tief gebunden und die Haare liegen sehr eng (sleek) am Kopf an. Hier kommt dir übrigens dein fettiger Ansatz zugute, denn: Du brauchst kein teures Haaröl oder Haargel, um deine Haare zu fixieren. Sie lassen sich mithilfe des eigenen Talgs sehr gut anlegen und sehen glänzend aus.
Französischer Zopf
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Auch ein Klassiker, wenn der fettige Ansatz versteckt werden soll: Flechtfrisuren. Einer der beliebtesten Braids ist der französische Zopf. Diesen kannst du als einzelnen oder als doppelten Zopf flechten. Wie genau das funktioniert, findest du in dieser Anleitung.
Space Buns
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Ein Beitrag geteilt von ASOS FACE AND BODY (@asos_faceandbody)
Die 90s sind zurück! Und das nicht nur in der Fashion- oder Make-up-Welt, sondern auch auf unseren Köpfen. Es gibt kaum eine coolere und verspieltere Frisur, um deinen fettigen Ansatz zu verstecken als die Space Buns. Dafür ziehst du dir einfach einen Mittelscheitel und bindest dir zwei hohe Dutts.
Kopfbedeckung
Du willst nicht, dass man deinen fettigen Haaransatz sieht? Ganz einfach: Setz eine Mütze, Cap oder einen Hut auf. Wie wäre es zum Beispiel mit unserem aktuellen Sommer-Favorit, dem Fisherhut?
Fazit
Fettige Haare können für viele eine ziemliche Last sein. Doch mit all den Tipps, die wir dir hier vorgestellt haben, bekommst du das Problem früher oder später bestimmt in den Griff. Wichtig ist vor allem, dass du deine Haare umgewöhnst und sie (auch, wenn es zunächst schwerfällt) nicht mehr so häufig wäschst. Etwa alle drei bis vier Tage sollte reichen. Bis dahin kannst du mit Trockenshampoo überbrücken. Wir drücken dir die Daumen, dass deine Haare in Zukunft nicht mehr so schnell nachfetten.