Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Skincare Routine hat nicht die perfekte Haut zum Ziel, sondern eine gesunde Haut.
- Deine Skincare Routine solltest du immer an deinen Hauttyp und deinen Hautzustand anpassen.
- Es müssen nicht immer teure Produkte für die Routine sein. Entscheide selbst in was du investieren und wo du sparen möchtest.
Warum ist eine Skincare Routine wichtig?
Bevor wir tiefer in die Skincare-Materie eintauchen, wollen wir einmal klären, weshalb eine Skincare Routine denn überhaupt wichtig ist. Schließlich waren all diese Produkte früher auch nicht notwendig – oder?! Hm. Also wir sind der Meinung, die Menschheit sieht heutzutage jünger und faltenfreier aus als jemals zuvor. Und das verdanken wir ganz bestimmt dem Boom der Beauty-Branche.
Eignest du dir eine passende Skincare Routine an, hat das viele Vorteile für dich. Zum einen pflegst du deine Haut intensiv und beugst somit der Entstehung von Falten, Unreinheiten, Rötungen und Pigmentflecken vor. Zum anderen lernst du deine Haut kennen. Und das ist ein wichtiger Faktor. Du erfährst, wie sie sich verhält, entwickelt und was sie wirklich benötigt. So werdet ihr wahre BFFs und weder die Sonne, noch das Alter können euch etwas anhaben.
Deinen Hauttyp kennenlernen
Das A und O für eine effektive Gesichtspflege Routine ist, dass du deinen Hauttyp kennst und dir außerdem deines Hautzustandes bewusst bist. Nur so kannst du die richtigen Produkte mit den passenden Wirkstoffen wählen und deine Haut „gesund pflegen“. Grundsätzlich werden fünf Hauttypen unterschieden. So erkennst du sie:
- Normale Haut: Hast du normale Haut, bist du gesegnet. Denn diese ist unkompliziert, weist nur selten mal Unreinheiten auf und hat einen ausbalancierten, gesunden Hydro-Lipid-Film. Auch Rötungen sind eher selten und du kannst so gut wie jedes Produkt vertragen.
- Trockene Haut: Trockene Haut erkennst du an Schüppchen, Spannungsgefühlen, Juckreiz und Austrocknung über den Tag. Aus ihr kann Neurodermitis hervorgehen. Für die Pflege ist es wichtig, dass du fehlende Feuchtigkeit zuführst und den Schutzmantel der Haut wieder aufbaust.
- Fettige/unreine Haut: Fettige und unreine Haut gehen nicht immer Hand in Hand, jedoch in den meisten Fällen. Hier ist der Fettgehalt durch eine Talgüberproduktion zu hoch. Die Talgdrüsen scheiden durchgehend Talg aus und hinterlassen einen Fettfilm. Zudem ist fettige Haut oft großporig. Die Pflege sollte darauf abzielen, die Talgproduktion in den Griff zu bekommen, Pickel zu mindern und Poren zu verfeinern.
- Mischhaut: Tricky wird es bei Mischhaut. Hier liegen trockene und fettige Hautareal nebeneinander. Oftmals ist die T-Zone fettig und die Wangen sind trocken. Pickel entstehen ebenfalls vor allem an Stirn, Nase und Kinn. Hier ist eine sanfte, alkoholfreie Pflege ratsam, sowie das sogenannte Multi-Masking.
- Sensible Haut: Oftmals wird die Haut mit dem Alter sensibler, da sie dünner wird. Es entstehen schneller Rötungen und die Haut verträgt nicht mehr jedes Produkt. Der Übergang zu trockener Haut ist hier fließend. Es kommt öfter zu Hautreizungen und Ausschlag. Das liegt an einer gestörten Funktion der Hautlipide. Vermeide reizende Inhaltsstoffe und setze auf reichhaltige Cremes.
Die beliebtesten Wirkstoffe
Lust deine „Skintelligenz“ zu steigern? Dann verraten wir dir jetzt die wichtigsten und beliebtesten Wirkstoffe in der modernen Kosmetik. Mit diesen Boostern ist deine Routine definitiv wirkungsvoll:
- Hyaluronsäure: Hyaluronsäure ist ein Mehrfachzucker, der ganz natürlich im menschlichen Körper produziert wird. Sie speichert Wasser und sorgt für eine gesunde Elastizität und Straffheit des Bindegewebes. Im Alter produziert der Körper weniger Hyaluron und die Haut wird trockener und schlaffer. In Kosmetikprodukten wie Seren oder Cremes sorgt Hyaluron für aufgepolsterte Falten und einen stabilen Feuchtigkeitshaushalt.
- Kollagen: Kollagen ist ein Protein, das ebenfalls natürlich im menschlichen Körper vorkommt – bis zu 80 Prozent in unserer Haut. Dort sorgt es für die Festigkeit des Bindegewebes. Im Alter nimmt auch das Kollagen ab und die Haut erschlafft. Mit Cremes oder Masken kannst du es der Haut von außen zuführen und sie so straffen und liften.
- Vitamin C: Vitamin C zählt zu den sogenannten Antioxidantien. Diese neutralisieren freie Radikale wie zum Beispiel UV-Strahlen, Nikotin und Smog und schützen die Haut somit vor oxidativem Stress. Dieser oxidative Stress würde ungezügelt zu Pickeln, Falten und Erschlaffen oder Austrocknung der Haut führen. Zudem unterstützt Vitamin C die Kollagenproduktion.
- Retinol: Retinol ist ein perfektes Anti-Aging-Mittel. Es fördert die Hauterneuerung, verfeinert das Hautbild und regt die Kollagenproduktion an. Die Haut wird glatter, ebenmäßiger und Pigmentflecken werden reduziert.
- AHA + BHA: DIE Hype-Wirkstoffe 2020 und 2021. Alle lieben AHA und BHA. Dabei handelt es sich um Säurepeelings, die den Peeling-Prozess der Haut sanft ankurbeln, ohne sie zu verletzen. Die Poren werden bis in die Tiefe gereinigt und die Talgproduktion ausbalanciert. So wird das Hautbild langfristig geklärt und stabilisiert.
No-Go-Inhaltsstoffe
Die beliebtesten Wirkstoffe für eine effektive Skincare Routine kennst du nun. Zeit, dass du auch jene Inhaltsstoffe kennenlernst, die du bestmöglich meiden solltest. Das bedeutet nicht, dass jedes Produkt, das beispielsweise Parabene enthält, sofort in den Müll gehört. Wir möchten dir lediglich erklären, weshalb sich Clean Beauty immer mehr durchsetzt und welche Stoffe da gestrichen werden:
- Silikon: Silikone sind synthetische Stoffe aus der Verbindung von Sauerstoff und Silizium. Du kannst sie an den Endungen „-icone“ oder „-iloxane“ erkennen. In der Hautpflege sorgen Silikone für einen wasserabweisenden Schutzfilm, der vor Feuchtigkeitsverlust schützt. Allergische Reaktionen sind nicht bekannt, doch auf Dauer können sie austrocknend wirken.
- Paraffin: Paraffin entsteht aus der Erdölgewinnung. Zu erkennen ist es an den Begriffen „Paraffinum Wax“, „Paraffinum Liquidum“, „Ceresin“ und „Petrolatum“. Es wird als Weichmacher eingesetzt, doch langfristig verstopft es die Poren und kann sich sogar in den Lymphknoten, der Leber und den Nieren anreichern.
- Paraben: Parabene sind Konservierungsstoffe und ähneln der Struktur des weiblichen Sexualhormons Östrogen. Sie sorgen dafür, dass Kosmetikprodukte länger haltbar bleiben. Jedoch wird befürchtet, dass sie den Hormonhaushalt durcheinanderbringen können. Möchtest du auf Parabene verzichten, solltest du auf frische Naturkosmetik setzen – beispielsweise von Lush.
- Alkohol: Auch Alkohol kommt vor allem als Konservierungsmittel zum Einsatz. In Produkten gegen fettige Haut soll er außerdem fettabsorbierend wirken. Auf Dauer kann Alkohol die Haut jedoch extrem austrocknen, sie reizen und empfindlicher machen.
- Mikroplastik: Mikroplastik kannst du an der Anfangssilbe „Poly-“ erkennen. Die kleinen Plastikteilchen in Peelings, Seifen und Masken sind vollkommen unnötig. Sie verschmutzen die Weltmeere und sind biologisch nicht abbaubar. Setze deshalb immer auf biologisch abbaubare Peelings mit Kaffee-, Salz- oder Zuckerkörnern oder auf AHA und BHA.
Die richtige Reihenfolge für deine Gesichtspflege
Hast du die passenden Produkte für dich parat, dann geht es an die Reihenfolge. Wenn du sie ein paar Mal durchgeführt hast, beherrscht du sie im Schlaf und deine Skincare Routine läuft vollkommen automatisch ab. Bedenke: Die Routine am Morgen und am Abend unterscheiden sich voneinander.
Morgens
Die Gesichtspflege am Morgen zielt darauf ab, die Haut zu beleben und vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. Hier sind Feuchtigkeit und der Sonnenschutz besonders wichtig. So geht es Schritt für Schritt:
- Gesichtsreiniger: Verwende morgens einen Gesichtsreiniger, um Schweiß und Talg aus der Nacht zu entfernen und dafür zu sorgen, dass die folgenden Pflegeprodukte besser wirken können.
- Toner: Der Toner befreit deine Haut vom Kalk des Leitungswasser und spendet zusätzliche Feuchtigkeit, die dabei hilft, Wirkstoffe besser in die Haut einzuschleusen.
- Serum: Ein Serum durchfeuchtet deine Haut bis in die Tiefen und polstert sie auf. Die zusätzlichen Wirkungen können von Wirkstoff zu Wirkstoff verschieden sein.
- Tagescreme: Die Tagescreme schließt das Serum in der Haut ein und verhindert einen transepidermalen Wasserverlust. So trocknet deine Haut über Tag nicht aus und ist vor freien Radikalen geschützt.
- Sonnenschutz: Das A und O der täglichen Pflegeroutine – auch im Winter und bei Wolken. Ein Sonnenschutz schützt deine Haut vor schädlicher UV-Strahlung und beugt somit der vorzeitigen Hautalterung und Hauterkrankungen vor. Setze auf einen LSF 30 oder 50.
Abends
Die abendliche Routine bereitet die Haut auf die Nacht vor und bezweckt, dass sich die Haut über Nacht besser regenerieren kann. Hier sind Anti-Aging-Wirkstoffe und reichhaltige Produkte zu empfehlen. Step by Step sieht das Ganze so aus:
- Double Cleansing: Das Double Cleansing mit Mizellenwasser oder Cleansing Balm und Reinigungsgel oder Schwarzer Seife sorgt dafür, dass deine Haut restlos von Make-up, Schmutz und Bakterien befreit wird, damit diese nachts nicht zu Pickeln führen. Eine gründliche Reinigung ist unverzichtbar.
- Toner: Auch hier entfernt der Toner Kalk von der Haut und hilft dabei, Wirkstoffe einzuschleusen.
- Serum: Das Serum sorgt über Nacht dafür, dass die Haut nicht austrocknet und am nächsten Morgen strahlt.
- Nachtcreme: Für die Nacht kannst du zu einer reichhaltigeren Creme greifen. Diese pflegt intensiv und schirmt die Haut ab, damit diese sich darauf konzentrieren kann, kleine „Schäden“ zu reparieren.
- Öl: Ein zusätzliches Öl empfiehlt sich im Winter und vor allem bei trockener Haut. Es unterstützt den nächtlichen Regenerationsprozess.
Wöchentlich
- Peeling: Ein Peeling – mechanisch oder chemisch – solltest du ein- bis zweimal wöchentlich anwenden, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und die Zellerneuerung anzukurbeln. Zu häufiges Peelen schadet dem Hydro-Lipid-Film und sorgt für Trockenheit oder Pickel.
- Maske: Augenpads, Gesichtsmasken, Lippenmasken – all das empfiehlt sich ebenfalls zweimal pro Woche. So schenkst du deiner Haut genügend Aufmerksamkeit und Wirkstoffe, ohne sie zu überfordern. Die perfekte Balance.
Masken-Hype: Sind Gesichtsmasken notwendig?
Ob Tuchmaske, Gelmaske, Crememaske oder einfach nur kleine Patches unter den Augen – sobald wir die Accounts unserer liebsten Influencer:innen öffnen sehen wir die kleinen Beauty-Helferlein. Doch sind sie nur ein Accessoire für ein schnelles Selfie oder bringen sie wirklich etwas? Wir geben Entwarnung: Gesichtsmasken sind nicht nur Zierde, sondern sollten in jeder Skincare Routine fest verankert sein.
Ein- bis zweimal wöchentlich angewendet versorgen sie die Haut mit wichtigen Nährstoffen in beeindruckender Menge, damit sie nicht nur gesund ist, sondern in Bestform bleibt. Auch hier ist es wichtig, dass du deine Masken an deinen Hauttyp und -zustand anpasst. Hier findest du die besten Tuchmasken 2021:
Die besten Beauty-Tools für deine Routine
Foreo UFO
- LED-Lichttherapie
- Gesichtsmassage
- Wärme & Kälte
Wusstest du, dass die Haut nur 30 Prozent der Wirkstoffe aus Tuchmasken aufnimmt? Das UFO ist eine intelligente Maskenbehandlung und ändert das. Das kleine, runde Tool sorgt dafür, dass Inhaltsstoffe besser und tiefer in deine Haut eindringen können und sorgt so für ein strahlendes Hautbild. Ich verwende das UFO nun seit einem Jahr und bin zu 100 Prozent überzeugt. Einen ausführlichen Testbericht findest du hier: Foreo im Test: So gut sind UFO und Luna wirklich
Rosenquarzroller & Gua Sha
- Rosenquarz-Set
- Für Gesichtsmassagen und Lymphdrainage
- Für das ganze Gesicht
Diese beiden Tools hast du sicherlich schonmal gesehen. Rosenquarz-Roller und Gua Sha sind Hilfsmittel für Gesichtsmassagen und Lymphdrainagen im Gesicht. Sie mindern Schwellungen und Wasseransammlungen, schärfen deine Konturen, straffen deine Haut und wirken aus dem Kühlschrank angenehm kühlend.
Foreo Luna
- Foreo Luna Mini 2 Plus
- 8000 T-Sonic-Pulsationen
- 8 einstellbare Intensitäten
Möchtest du Peeling und liftende Massagen kombinieren, dann ist die Foreo Luna genau das richtige für dich. Mit einer Reinigungsbürste auf der Vorder- und einer Massagefläche auf der Rückseite kombiniert dieses Gerät gleich zwei wirkungsvolle Anwendungen für eine gesunde Haut. Über die kostenlose Foreo-App hast du die Auswahl aus verschiedensten Massagen, mit denen du zum Beispiel dein Serum einarbeiten kannst.
Porensauger
Du hast Probleme mit fettiger Haut und verstopften Poren? Dann kann dir ein Porensauger weiterhelfen. Regelmäßig angewendet – wir empfehlen einmal monatlich – befreit er deine Poren von Schmutz und Bakterien und bewirkt somit langfristig eine deutliche Verbesserung deines Hautbildes. Das Gerät von ANLAN arbeitet in drei Intensitätsstufen. Mehr erfährst du hier: Porenreiniger: So gut sind Mitesser-Sauger wirklich
FAQ
Was tun, wenn meine Haut irritiert ist?
Stellst du deine Hautpflegeroutine um und es kommt zu Irritationen und Unreinheiten, dann hast du vermutlich zu voreilig gehandelt. Unser Tipp: Stelle nach und nach um und gewöhne deine Haut jeweils nur an EIN neues Produkt innerhalb von drei bis vier Wochen. So merkst du auch viel besser, wie deine Haut auf die neuen Produkte anspringt, erkennst die Ergebnisse und kannst sie zuordnen.
Welche Pflegeschritte sind unverzichtbar?
Eine vollständige Skincare Routine umfasst täglich zwischen vier und sieben Steps. Kommen zudem wöchentlich Peelings und Masken hinzu, bist du schnell bei acht oder mehr Steps. Das können und möchten natürlich nicht alle so umsetzen. Auf folgende Schritte solltest du jedoch nicht verzichten:
- Gesichtsreiniger
- Gesichtscreme
- Sonnenschutz
Müssen es immer teure Produkte sein?
Wie in jedem Bereich kommt auch in der Kosmetik die Frage auf, ob teuer auch besser ist. Wir können dir sagen: Nein. Denn mittlerweile machen Brands wie The Ordinary und Florence by Mills den Luxus-Marken Konkurrenz. Sie bieten die gleichen effektiven Wirkstoffe in Low Budget-Ausführung. In der Kosmetik spielt mittlerweile nicht mehr der Preis die Rolle, sondern die Inhaltsstoffliste.
Wir empfehlen: Investiere in ein gutes Serum und einen hochwertigen Sonnenschutz. Auch ein gutes Beauty-Tool kann dir helfen, die Wirkung günstiger Produkte zu verbessern.
Muss ich ins Kosmetikstudio gehen?
Der regelmäßige Besuch eines Kosmetikstudios ist natürlich kein Muss. Dennoch ist eine professionelle Beratung empfehlenswert, damit du deine Skincare Journey richtig startest. Kosmetiker:innen können deinen Hauttyp genau bestimmen und deinen Fortschritt begleiten. Du kannst wahlweise anstatt einmal monatlich auch nur alle drei Monate zur professionellen Behandlung gehen. Das bleibt alles ganz dir überlassen.
Fazit
Jetzt kannst du dich als theoretischer Profi der Gesichtspflege sehen. Du hast gelernt, warum Skincare wichtig ist, welche Hauttypen es gibt, welche Inhaltsstoffe hui und welche pfui sind, in welcher Reihenfolge du deine Produkte anwendest und welche Tools deine Routine so richtig aufpimpen. Nun folgt der praktische Teil. Den musst du aber selber anpacken. Und schon bald kannst du sagen: „I got 99 problems but my skin ain’t one.“