Inhalt
- Das Wichtigste in Kürze
- Was ist ein Fadenlifting?
- Für wen eignet sich ein Fadenlifting?
- Was lässt sich mit dem Fadenlifting behandeln?
- Wie funktioniert das Fadenlifting?
- Wann sind erste Ergebnisse sichtbar und wie lange hält das Fadenlifting?
- Welche Risiken gibt es bei einem Fadenlifting?
- Ist ein Fadenlifting schmerzhaft?
- Was kostet ein Fadenlifting?
- Expertenmeinung: Das sagt ein Facharzt
- Fazit: Vor- und Nachteile eines Fadenliftings
Das Wichtigste in Kürze
- Behandlungsart: Ambulant beim Hautarzt bzw. der Hautärztin oder in einer Praxis für ästhetische Chirurgie
- Behandlungsdauer: Ca. 30 bis 60 Minuten
- Haltbarkeit: Ca. 1 bis 2 Jahre
- Effekt: Sofortiger Lifting- und Straffungs-Effekt
Was ist ein Fadenlifting?
Ein Fadenlifting ist eine minimal-invasive und nicht-chirurgische Behandlung mit einem sofortigen Lifting-Effekt. Hierfür werden spezielle abbaubare Fäden (Polymilchsäurefäden oder PDO-Polidioxanfäden) unter die Haut gebracht. Dadurch können je nach gewünschtem Effekt erschlaffte Gesichtspartien angehoben, gestrafft und geliftet werden.
Außerdem bewirken die eingesetzten Fäden die Anregung des körpereigenen Kollagens und eine Aktivierung des Stoffwechsels der Bindegewebszellen. So soll ein langfristiges und natürliches Ergebnis erzielt werden.
Das Fadenlifting kann also nicht nur Falten behandeln, es kann auch die Gesichtskonturen gezielt betonen. Es kann jedoch nicht das Ergebnis eines chirurgischen Facelifts erreichen. Das Ergebnis soll etwa ein bis zwei Jahre halten.
Für wen eignet sich ein Fadenlifting?
Das Fadenlifting ist für alle geeignet, die sich einen sofortigen Straffungseffekt wünschen und davon langfristig etwas haben wollen. Dennoch: Hast du sehr erschlafftes Gewebe, ist diese Methode eher weniger geeignet für dich. Lediglich geringfügig erschlaffte Haut kann mit dem Fadenlifting behandelt werden. Ansonsten ist ein chirurgisches Facelift notwendig.
Beachte außerdem: Die Behandlung sollte nicht durchgeführt werden…
- Bei einer Autoimmunerkrankung
- Bei einer Krebserkrankung und Chemotherapie
- Bei entzündlichen Hauterkrankungen
- Bei einer Schwangerschaft oder während der Stillzeit
- Bei ausgeprägter Narbenbildung
- Bei Allergien und Wundheilungsstörungen
- Bei einer Diabetiserkrankung
Was lässt sich mit dem Fadenlifting behandeln?
Mit einem Fadenlifting lassen sich viele unterschiedliche Effekte erzielen. In einem ärztlichen Beratungsgespräch kann festgestellt werden, ob sich das Treatment für dich eignet. Grundsätzlich können diese Bereiche behandelt werden:
- Oberlippen-Fältchen und Nasolabialfalte glätten
- Hebung der Augenbrauen
- Definition der Kinnlinie
- Konturieren der Wangenregion
- Straffung von Kinn, Hals, Wangen
- Stirn- und Schläfenbereich glätten
- Oberarme, Brust, Oberschenkel, Gesäß straffen
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Wie funktioniert das Fadenlifting?
Das Fadenlifting wird in der Regel von einem Hautarzt bzw. einer Hautärztin oder in einer Praxis für ästhetische Chirurgie unter Lokalbetäubung ambulant durchgeführt. Die Behandlung dauert je nach Bereich und gewünschtem Effekt zwischen 30 und 60 Minuten. Nach der Desinfektion und Lokalanästhesie des Bereichs werden die Fäden unter sterilen Bedingungen vorsichtig unter die Haut gebracht.
Pro Faden sind zwei kleine Stiche nötig, durch die die Fäden eingeführt werden. Eine anschließende fein gesteuerte Spannung der Fäden sorgt für die Straffung des erschlafften Gewebes.
Wann sind erste Ergebnisse sichtbar und wie lange hält das Fadenlifting?
Es gibt bei dem Fadenlifting einen sofortigen Lifting-Effekt. Gesellschaftsfähig ist man auch direkt nach dem Treatment, da nur kleine Einstiche vorgenommen werden. Die Abheilung der kleinen Einstiche kann aber bis zu drei Wochen dauern.
Nach etwa sechs bis acht Wochen lösen sich die Fäden von selber auf, der Effekt bleibt jedoch deutlich länger. Etwa ein bis zwei Jahre bleibt die Haut gestrafft und glatt.
Nach der Behandlung solltest du darauf achten, die nächste Woche auf viel UV-Strahlung, Solarium, Sauna und Sport zu verzichten.
Welche Risiken gibt es bei einem Fadenlifting?
Früher wurden für das Fadenlifting spezielle Goldfäden verwendet. Die Fäden, die heute verwendet werden, sind aber deutlich verträglicher und lösen sich eigenständig auf.
Nach einem Fadenlifting kann es sehr wahrscheinlich sein, dass Schwellungen in den behandelten Arealen entstehen. Nach einigen Tagen verschwinden diese aber wieder. Auch blaue Flecken oder Wundheilungsstörungen können unter Umständen auftreten. Zu den weniger verbreiteten Nebenwirkungen zählen Verletzungen der Nerven und Arterien, sowie zurückbleibende, sichtbare Linien der Fäden.
Ist ein Fadenlifting schmerzhaft?
Da vor der Behandlung eine örtliche Betäubung durchgeführt wird, ist das Fadenlifting so gut wie gar nicht schmerzhaft. Hier ist es aber wichtig, dass du dich in die Hände von geschultem Fachpersonal begibst. Anschließend kann ein Druck- oder Zuggefühl am behandelten Areal entstehen. Starke Mimikbewegungen wie Lachen, aber auch Kopfbewegungen können in den ersten Tagen nach der Behandlung leicht schmerzen. Bei stärkeren Schmerzen solltest du dich sofort wieder in die Praxis begeben.
Was kostet ein Fadenlifting?
Die Kosten für ein Fadenlifting hängen immer von dem zu behandelnden Areal und dem jeweiligen Arzt bzw. der Ärztin ab. In der Regel beginnen die Preise für ein Fadenlifting inklusive Vor- und Nachbehandlung bei etwa 300 Euro.
Expertenmeinung: Das sagt ein Facharzt
Priv.-Doz. Dr. med. A. Altintas ist renommierter Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie und arbeitet unter anderem in Köln, Düsseldorf, Paris und London. Wir haben ihn um seine Meinung zum Thema Fadenlifting gebeten und sind überrascht. Dr. Altintas sagt, dass das Fadenlifting eine „gefährliche Illusion“ sei. „Die Fadentechnik hat eine sehr schmale Indikation und birgt […] mit hohem Anspruch nicht zu tolerierende Risiken.“
Dabei hat der ästhetische Chirurg vor allem das Endergebnis im Sinn. Denn wäre das so langanhaltend zufriedenstellend, gäbe es kaum noch Menschen mit Falten oder erschlafftem Bindegewebe. Er rät „abhängig von der Region der Behandlung und dem Status des Zustandes“ zu einer abgestimmten, passenderen und vor allem wirkungsvolleren Methode. Und natürlich zu „einer ordentlichen Beratung bei einem erfahrenen Facharzt für plastische Chirurgie.“
Fazit: Vor- und Nachteile eines Fadenliftings
Schauen wir uns zum Schluss noch einmal die Vor- und Nachteile eines Fadenliftings an. Wir stellen fest: Ein Fadenlifting kann ein guter Eingriff für alle sein, die sich definierte Gesichtskonturen wünschen und leicht erschlafftes Gewebe straffen wollen. Besonders intensive Ergebnisse wie bei einem chirurgischen Facelift sind aber nicht zu erwarten.
Vorteile
- Sofort-Effekt
- Ambulant, kein chirurgischer Eingriff nötig
- Relativ schmerzfrei (wenn vom Profi durchgeführt)
- Eingriff geht relativ schnell
- Natürliche Ergebnisse
Nachteile
- Nicht für Personen mit starken Erschlaffungen geeignet
- Nicht so intensiv wie ein chirurgisches Facelift
- Hält „nur“ 1 bis 2 Jahre und muss erneuert werden
- Relativ teuer für das „kurzzeitige“ Ergebnis
- Birgt trotz „leichtem“ Eingriff Risiken
Am Ende muss jede:r für sich selber entscheiden, ob ein Fadenlifting infrage kommt. Ist es dir das Geld Wert, kann es sich lohnen, das Treatment durchführen zu lassen und für kurze Zeit ein strafferes Erscheinungsbild zu erzeugen. Risiken müssen zwar immer in Betracht gezogen werden, doch ein professionelles Beratungsgespräch sorgt hier für Aufklärung. Das solltest du in jedem Fall immer zuvor in Anspruch nehmen.