Clean Beauty: Was dahinter steckt und wo du es findest

Jaike Zobel
Jaike Zobel

Beauty Editor

Jaike Zobel
Jaike Zobel

Beauty Editor

🕘 Aktualisiert am 6. Oktober 2020
🕘 Aktualisiert am 6. Oktober 2020
Das ist Clean Beauty und so erkennst du es die besten produkte und Vorteile Nachteile
Unsplash/ William Randles
Das ist Clean Beauty und so erkennst du es die besten produkte und Vorteile Nachteile
Unsplash/ William Randles

Detox, Minimalismus und Nachhaltigkeit sind in. Immer mehr Menschen legen Wert auf transparente Inhaltsstoffe in ihrer Kosmetik und informieren sich über Risiken für sich und die Umwelt.

Das ist wundervoll, aber kann gleichzeitig auch sehr verwirrend und anstrengend sein. Überall grün, überall Blätter, überall Versprechen und nun auch noch ein neuer Begriff: „Clean Beauty“. Was dahinter steckt, wie er zu verstehen ist und welche Produkte wirklich gut sind, erfährst du hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff „Clean Beauty“ ist nicht geschützt – jedes Kosmetikprodukt kann so genannt werden
  • „Clean Beauty“ bezieht sich vor allem auf die Inhaltsstoffliste
  • Es gibt Unterschiede zwischen Naturkosmetik und „Clean Beauty“

Woran du Clean Beauty erkennst

Im Grunde genommen ist „Clean Beauty“ Kosmetik, die ohne kontrovers diskutierte Inhaltsstoffe produziert wird. Diese sollte eine kurze, überschaubare Inhaltsstoffliste vorweisen können. Ein Siegel gibt es für diese Produktbezeichnung nicht, deshalb bedeutet die Aufschrift „Clean Beauty“ oder eine grüne Verpackung nicht gleich, dass auch alles „clean & green“ ist, was drinsteckt.

An erster Stelle geht es bei „Clean Beauty“ darum, krebserregende Inhaltsstoffe und chemische Schadstoffe (zum Beispiel Parabene und Silikone) in der Produktion zu vermeiden und durch „saubere“ („cleane“) Stoffe zu ersetzen.

Ist Clean Beauty dasselbe wie Naturkosmetik?

Vegane Kosmetik, Naturkosmetik, tierversuchsfreie Kosmetik. So viele Begriffe und mindestens genau so viel Verwirrung. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass sich diese Kategorien gern überschneiden. Aber ich nehme das für dich genauer unter die Lupe.

Naturkosmetik

Im Jahr 2000 hat der Europarat eine Begriffserklärung vorgelegt: „[…] pflanzliche, tierische oder mineralische Rohstoffherkunft, die Vermeidung gesundheitsgefährdender Verunreinigungen und die Beschränkung der Verarbeitung auf physikalische, mikrobiologische und enzymatische Methoden“ sollen somit Basis der Naturkosmetik sein.

Einen festgelegten Standard gibt es hier aber nicht und der Begriff „Naturkosmetik“ ist nicht geschützt. Das bedeutet, auf die Verpackungen kann das so ziemlich jeder schreiben.

Anders sieht es mit der „zertifizierten Naturkosmetik“ aus! Hierbei handelt es sich um Produkte, die sich an freiwillige Standards halten. Diese Standards sind vor allem der Verzicht auf zum Beispiel Mikroplastik, Silikone, Gentechnik und Konservierungsstoffe. Wichtig zu wissen ist: Naturkosmetik heißt nicht immer tierversuchsfrei und vegan!

Tierversuchsfrei und vegan

Seit 2004 dürfen laut EU-Richtlinien keine kosmetischen Endprodukte mehr an Tieren getestet werden, seit 2009 auch keine Rohstoffe einzeln oder in Kombination.

Die tierversuchsfreie und vegane Kosmetik kann man ganz leicht an ihren unterschiedlichen Siegeln erkennen. Einen sicheren und genauen Überblick, über Firmen mit veganer, tierversuchsfreier Kosmetik bekommst du auch über die PETA-Kosmetikliste

So sehen ein paar der Siegel für zertifizierte Kosmetik aus

An diesen Siegeln kannst du vertrauenswürdige, zertifizierte Kosmetik beispielsweise erkennen.

Interessant: Die Zertifizierung von Kosmetika und somit das Tragen von Siegeln ist mit hohen Kosten verbunden. Somit können sich beispielsweise kleine (Selfmade-)Firmen keine Siegel leisten, obwohl sie vegan, tierversuchsfrei und natürlich herstellen. Hier ist ein Blick auf die Inhaltsstoffliste ratsam. Für die „Entschlüsselung“ gibt es mittlerweile Apps. In einem anderen Artikel, erklären wir außerdem, wie du Inhaltsstoffe in Kosmetik erkennst.

Lies hier unseren Artikel Veganes Parfum: Liste der besten Düfte ohne Tierversuche >

Clean Beauty

Hier haben wir ihn, den Neuling unter den verwirrenden Begriffen: „Clean Beauty“. Ein weiterer ungeschützter Begriff, der aber nicht einmal eine genaue Definition besitzt. Was wir wissen ist, dass er seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten hat. Dort sieht man es mit der Kontrolle von Kosmetikprodukten nicht allzu strengt und seit 1938 hat sich an den Gesetzen zu Herstellung nicht viel getan.

Während in der EU um die 1.300 Stoffe in der Kosmetik verboten sind, sind es in den USA gerade einmal 30. Daraus lässt sich ganz einfach schlussfolgern, dass die Amerikaner endlich Produkte mit mehr Sicherheit wollten.

Und was bedeutet das jetzt? Das bedeutet, jeder kann sein Produkt als „Clean Beauty“ bezeichnen, wenn auch nur ein einziger Aspekt zutrifft. Die einen verzichten auf tierische Zusätze, die anderen auf Mikroplastik. Und schon haben wir „Clean Beauty“.

YouTuber Hyram erklärt in diesem Video noch einmal ganz ausführlich, was das Problem mit dem undurchsichtigen „Clean Beauty“ ist.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Achtung Greenwashing

Leider springen immer häufiger Firmen auf den „grünen Zug“ auf, ohne wirklich etwas für die Umwelt und die Verbraucher*innen zu tun. Alles, was sie machen, ist, einen netten Slogan oder eine hübsche grüne Verpackung gestalten. Das Ganze bezeichnet man dann als „Greenwashing“ (dt. grünwaschen).

Beispiele dafür finden sich in jeder Branche. Aber in der Kosmetikbranche häufen sie sich leider zusehends. Eine grün-braune Verpackung, am besten noch mit aufgedruckten Blättern, irreführenden Produktnamen und schon entsteht ein Versprechen, das nicht gehalten wird. Um darauf nicht hereinzufallen ist es wichtig, immer die Inhaltsstoffe zu checken.

Diese Produkte sind gutes „Clean Beauty“

Ich habe dir „Clean Beauty“ Produkte herausgesucht, die wirklich etwas können, ganz ohne Greenwashing auskommen und eine überschaubare und verständliche Inhaltsstoffliste haben.

Hautpflege

Die besten Hautpflege Produkte für Clean Beauty

  1. Pixi Vitamin C Tonic: Regt die Kollagenproduktion deiner Haut an und schenkt dir einen strahlenden Teint.
  2. Sand&Sky Pink Clay Peeling: Ein Instagramstar! Belebt deine Haut und bringt sie wieder ins Gleichgewicht.
  3. Dr. Hauschka Rosen Gesichtscreme: Regeneriert, befeuchtet und stärkt dein Haut.
  4. Honest Beauty Gesichtsöl: Für die optimale und sanfte Versorgung trockener Haut.

Makeup

Die besten Clean Beauty Produkte für dein Makeup Foundation Lippenstift Concealer

  1. nude by nature Lippenstift: Samtig glatte und pflegende Textur in zehn wunderschönen Farben.
  2. bareMinerals Foundation: Ein strahlendes Finish in 19 Nuancen für all die, die es lieber natürlich und leicht mögen.
  3. nude by nature Concealer: cremiger, flüssiger Concealer gegen dunkle Schatten unter den Augen in 8 Nuancen.

Haarpflege

Die besten Clean Beauty Haarpflegeprodukte

  1. Kastenbein & Bosch Pflegespray: Für leichte Kämmbarkeit und eine kräftige Haarstruktur mit Chiaextrakt und Arganöl.
  2. myRapunzel Shampoo: Ein absoluter Bestseller mit Soja- und Weizenprotein für langes, kräftiges und gesundes Haar.
  3. myRapunzel Pflegespülung: Ergänzend zum Shampoo mit Extrakten der Malve-Pflanze für Geschmeidigkeit und Glanz.
  4. Dr.Hauschka Haar- und Kopfhaut Tonic: Wirkt Schuppenbildung und Talgüberproduktion entgegen und schenkt trockenem und feinem Haar gesunden Glanz und Fülle.

Vorteile / Nachteile

Vorteile

  • Schneller Überblick über Inhaltsstoffe
  • Gut für Haut und Haar, da keine schädlichen Stoffe enthalten sind
  • Sehr viel besser für die Umwelt, als zum Beispiel Produkte mit Mikroplastik und Silikon

Nachteile

  • Greenwashing-Gefahr
  • „Clean Beauty“ ist eine ungeschützte Bezeichnung
  • „Clean Beauty“ bedeutet nicht gleich vegan oder Naturkosmetik

Fazit

Bist du darauf bedacht, deine Beauty Routine an die Umwelt anzupassen und nachhaltiger zu gestalten, kommst du nicht drumrum Inhaltsstofflisten zu lesen und Siegel kennenzulernen. Rein auf „Clean Beauty“ solltest du aufgrund des Greenwashings nicht setzen.

Als dermatologische Fachkosmetikerin möchte ich dir folgenden Tipp geben: Leg fest, was für dich wichtig ist. Vegan, weil keine Tiere leiden sollen? Oder reizarm, weil du empfindliche Haut hast? Es gibt so viele Firmen auf dem Markt, dass du eine finden wirst, die deinen Anforderungen gerecht wird.

Hat dir der Artikel gefallen?

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 7

Danke für deine Bewertung

Teile den Beitrag jetzt mit deiner Community

Danke für deine Bewertung

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?

... das könnte auch   interessant sein

Skin Care Guide kommt in kürze

Das E-Book ist in den letzten Zügen und erscheint bald. Trag dich in die E-Mail Liste ein und erhalte eine kurze Nachricht sobald sobald es da ist.