Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Kokosöl ist ein fetthaltiges Naturprodukt und vollkommen vegan.
- In der Kosmetik wird das Kokosöl für die Haar- und Hautpflege verwendet.
- Im Internet lassen sich viele Mythen über das Pflanzenfett finden. Hier erfährst du, wie du es wirklich anwenden solltest.
Das beste Kokosöl
- 1000 ml
- Glas mit Schraubverschluss
- Nativ, vegan & naturrein
Wirkung von Kokosöl
Reines Bio-Kokosöl enthält Vitamin E, Antioxidantien und Mineralien. Hauptsächlich aber besteht das Öl aus Triglyceriden (in unserem Körper Blutfette), die gesättigte Fettsäure-Reste enthalten. Sprich — Kokosöl ist pures Fett.
Dennoch wird es in der Kosmetikindustrie und auch von vielen pur zu Hause gerne verwendet. Grund dafür ist vor allem die feuchtigkeitsspendende Eigenschaft des Öls.
Anwendung von Kokosöl im Gesicht
Die einen verwenden es zum Abschminken, die anderen erhoffen sich tolle Anti-Aging Effekte. Ich habe mir genau angeschaut, auf welche unterschiedlichen Weisen Kokosöl im Gesicht verwendet wird und zeige dir die Vor- und Nachteile der Anwendungen.
Kokosöl zum Abschminken
Starten wir mal mit der wohl am häufigsten erwähnten Anwendung von Kokosöl in der täglichen Pflege: als Abschminkprodukt. Klingt anfangs sehr logisch. Das Kokosöl wird auf dem Gesicht verteilt und löst Make-up und Schmutz von der Haut. Doch da haben wir schon den ersten Punkt. Eben nur VON der Haut. Was in den Poren steckt, wird größtenteils gar nicht erreicht. Zudem führt es zu einer Barrierestörung der Haut.
Wichtig wäre hier dann also ein „Double Cleansing“ anzuwenden, um nach der Verwendung des Öls mit einem stärkeren Reinigungsprodukt restliche Unreinheiten zu entfernen. Das würde dann auch die Bahn für folgende Pflegeprodukte wie Seren und Cremes frei machen. Denn Kokosöl allein würde deine Haut nach dem Abschminken komplett abschirmen und unzugänglich für weitere Wirkstoffe machen.
Vorteile Nachteile Sehr umstritten ist die Wirkung von Kokosöl auf Pickeln, Pusteln und Mitessern. Hier und da wird gesagt, dass Kokosöl Akne geheilt habe oder zumindest starke „breakouts“ (Ausbrüche von Pickeln) reduziert habe. Wie kann das sein? Das Kokosöl kann mit seiner antimikrobiellen Eigenschaft helfen, Entzündungen zu hemmen und gereizte Hautpartien zu beruhigen. Vor allem die enthaltene Laurinsäure wirkt (wissenschaftlich bewiesen) gegen Viren, Bakterien und Pilze. Über einen langen Zeitraum mit einem Wattestäbchen direkt auf die Unreinheiten aufgetragen, könnte Kokosöl also helfen. Vorteile Nachteile Eine weitere Behauptung, die im Netz kursiert, ist jene von der Anti-Aging Wirkung des Kokosöls. Es soll genau so gegen Falten helfen wie Hyaluron, Retinol und Urea. Grund dafür ist wieder die Laurinsäure und zusätzlich die enthaltenen Antioxidantien. Doch auch das stimmt wieder nur zur Hälfte. Durch seine feuchtigkeitsspendende Wirkung und den Schutz vor transepidermalem Wasserverlust (Verlust der hauteigenen Feuchtigkeit) wirkt sich das Öl positiv auf trockene Haut und Falten aus. Doch kann es erstens auch zu Barrierestörungen kommen und zweitens reichen geringe Wirkstoffanteile aus Kokosöl nicht aus, um gegen Hautalterung vorzugehen. Egal, ob über Nacht eingewirkt oder als Creme verwendet. Vorteile Nachteile Kokosöl ist nicht bei allen beliebt. Zumindest nicht pur im Gesicht angewendet. Der Grund? Es wirkt stark komedogen, verstopft also die Poren im Gesicht. Das liegt nicht am Kokosöl selber, sondern an seiner Eigenschaft, die Haut zu versiegeln. So werden Schmutz, Talg und Bakterien unter der Fettschicht und in den Poren eingeschlossen und die Poren können verstopfen. Die Erfahrungen sind hier aber sehr unterschiedlich und abhängig vom Hauttyp. Das Öl an sich erhält auf der Testskala der Komedogenität in Laboren grundsätzlich Bewertungen zwischen 2 und 4. Die Skala reicht bis zu 5, was für höchste Komedogenität steht. Ich als dermatologische Fachkosmetikerin bin großer Fan von Kokosöl für das Haar und auch für den Körper. Doch im Gesicht hat das schwere Pflanzenfett meiner Meinung nach nichts zu suchen. Ja, es enthält Vitamin E, Antioxidantien und Mineralien. Doch vor allem besteht es eben einfach aus purem Fett. Deine Haut kann kaum einen Bestandteil verwerten und wird lediglich „abgeschirmt“. Das heißt, das Kokosöl bildet einen Film auf deiner Haut. Dieser schützt zwar vor transepidermalem Wasserverlust, kann jedoch auf der anderen Seite zu einer Barrierestörung führen und erschwert den Wirkstoffen deiner folgenden Pflegeprodukte das Eindringen in deine Haut oder macht es sogar schier unmöglich. Hinzu kommt der komedogene Effekt. Der kann von Mensch zu Mensch natürlich unterschiedlich ausfallen. Dennoch verstopft das Kokosöl durch das oben erwähnte „Abschirmen“ die Poren und verfügt auch leider (anders als zum Beispiel Avocadoöl) nicht über einen nennenswerten „Gleitschienen-Effekt“. Dieser Effekt beschreibt den Vorgang, wenn kleinste Teilchen des Öls kleinste Teilchen der Wirkstoffe folgender Pflegeprodukte „an die Hand nehmen“ und sie tiefer in die Haut einschleusen. Alles in allem gibt es weitaus bessere Öle, die in Kombination mit einer Gesichtscreme im Gesicht verwendet werden können. Dazu zählt (wie schon erwähnt) das Avocadoöl: Natürlich verstehe ich den Hype um das Kokosöl. Es scheint vielseitig einsetzbar, reichhaltig, ist umweltfreundlich und vor allem günstig in großen Mengen zu kaufen. Doch um gesund und frisch zu bleiben, braucht die Haut mehr als „nur“ Fett, Vitamin E und Antioxidantien. Die Hautpflege sollte an Alter, Hauttyp und Jahreszeit angepasst werden und dementsprechende Wirkstoffe enthalten. Kokosöl kann der Haut leider nicht genug bieten. Deshalb kommt es in mein Haar und nicht in mein Gesicht. In meinem Gesicht vertraue ich lieber weiterhin auf Rosenwasser, Aloe Vera, Vitamin C und Hyaluron.
Kokosöl gegen Pickel
Kokosöl gegen Falten
Verstopft Kokosöl die Poren?
Das sagt die Kosmetikerin
Video von Dermatologin Dr. Julie
Fazit